Ueber die Bestimmungsgruende des Einschlagsverhaltns der oesterrereichischen Forstbetriebe liegen bislang nur wenige empirische Befunde vor, die fuer groessere Einheiten als repraesentativ angesehen werden koennen. Im Rahmen dieser Studie wurde versucht, die wichtigsten Motivstrukturen zu erfassen und Anhaltspunkte fuer ihre quantitativen Auswirkungen auf das Marktgeschehen zu gewinnen. Die Erhebungsmethodik wurde im Hinblick auf die Aussageeinheiten 'Betriebe ueber 500 ha', Betriebe unter 500 ha' sowie 'Oesterreichische Bundesforste' differenziert, wobei verschiedene Befragungstechniken eingesetzt wurden. Das Datenmaterial umfasst 101 Betriebe ueber 500 ha sowie 2120 Betriebe mit einer Waldflaeche zwischen 2 ha und 500 ha aus vier Bundeslaendern. Aufbauend auf den Ergebnissen der statistischen Analysen koennen die Parameter des zugrundeliegenen Erklaerungsmodells quantitativ gedeutet werden. Die breite empirische Basis ermoeglicht eine betriebswirtschaftliche Strukturanalyse der oesterreichischen Forstwirtschaft, wie sie fuer ein besseres Verstaendnis der aggregiierten Marktdaten erforderlich ist. Die in anderen Branchen gaengige Modellvorstellung des marktkonform anbietenen Gewinnmaximierers trifft auf die grosse Mehrheit der Forstbetriebe unabhaengig von ihrer Groesse nicht zu. Als vorherrschendes Merkmal tritt vielmehr die strenge, budgetmaessige Liquiditaetsorientierung in Erscheinung. Gernerell ueberwiegt das Bild, das dem Forstbetrieb finanzielle Ziele vorgegeben werden, die dieser weitgehend unabhaengig von der aktuellen Marktsituation zu erfuellen hat. Der wichtigste Schluessel zu einem besser an den Markt angepassten Einschlagsverhalten liegt demnach in einer Neuorientierung der Finanzierungsstruktur. Nur wenn man die Forstbetriebe von ihrer unmittelbaren und kurzfristigen Finanzierungsfunktion entlastet, kann man sie auch in die Lage versetzen, durch eine marktkonforme Einschlagspolitik mittelfristig ihren Betriebserfolg zu optimieren. Darueberhinaus sind zwischen den verschiedenen typologischen Betriebsgruppen zum Teil hoch signifikante Unterschiede festzustellen. Zur Erklaerung des Einschlagsverhaltens ist ein Betrieb demzufolge mehrdimensional zu charakterisieren. Unter den kleineren Betrieben bewirkt alleine die unterschiedliche Waldflaechenausstattung in vielerlei Hinsicht markante Differenzierungen. Fuer die streng am Hiebssatz orientierte Einschlagspolitik der oesterreichischen Bundesforste zeichnet sich ein leichtes Absinken der Vornutzungsmassen ab. Marktrelevante Auswirkungen sind auch von dem angestrebten Abbau des Altholzueberhangs sowie der Schutzwaldsanierung zu erwarten.