Die Nachwuchspflege im Plenterwald ist im Gegensatz zur Jungwuchspflege im gleichförmigen Hochwald kaum untersucht. Quantitative Angaben zur Nachwuchspflege werden als Grundlage für die waldbauliche Planung in stufigen Wäldern und für Waldentwicklungsmodelle benötigt. Zudem können davon Impulse zur Rationalisierung der Jungwaldpflege gleichförmiger Waälder ausgehen. Ziel dieser Arbeit bestand darin, den Zustand, die Entwicklung und die heutige Pflege des Nachwuchses im Plenterwald zu analysieren und aus den Ergebnissen ein rationelles Konzept für die Nachwuchspflege im Plenterwald der montanen Stufe abzuleiten. Im Val-de-Travers (Kanton Neuenburg, Schweizer Jura) wurden in der unteren montanen Stufe 18 Flächen von 0,4 bis 1,0 ha untersucht, 14 im Nord- und 4 in Südexposition. Der Bestandesaufbau wurde durch Vollkluppierung aller Bäume ab 7,5 cm BHD und durch stichprobenweise Erhebung der Nachwuchsbäume ab 50 cm Höhe bis 7,4 cm BHD erfasst. Die Nachwuchspflege wurde durch die Zahl und die Baumarten- und Durchmesserverteilung der Aushiebe und der Auslesebäume, durch die Aushiebsgründe, die Eingriffsstärke und die räumliche Verteilung der Auslesebäume charakterisiert. Sie wurde durch drei Förstergruppen aufgeführt.