Die Orkane Vivian und Wiebke richteten im Fruehjahr 1990 im Perlacher Forst verheerende Schaeden an. Die entstandenen Sturmflaechen wurden mit Hilfe von Luftbildauswertungen erfasst und auf Karten uebertragen. - S/W-Luftbilder im Masstab 1:26.500 wurden am Stereoskop ausgewertet. Die Sturmflaechen wurden anschliessend auf eine Uebersichtskarte im Masstab 1:25.000 durchgezeichnet. Im Vergleich zu terrestrischen Aufnahmen kann so rasch ein Ueberblick gewonnen werden. - Auf Abzuegen im Masstab 1:10.000 der S/W-Luftbilder wurden die sturmflaechen direkt eingezeichnet und auf die Forstbetriebskarte durchgepaust. Zur Charakerisierung der Sturmflaechen wurden 5 Kategorien ausgewiesen. Diese Form der Luftbildauswertung ohne aufwendige Hilfsmittel ist praxisnah und kann im Forstbetrieb angewandt werden. - IR-Luftbilder im Masstab 1:25.000 lieferten durch sehr gute Bildqualitaet und Aussagekraft eine gute Arbeitsgrundlage. Die Sturmereignisse wurden mit Hilfe des Stereoskopes sehr detailliert aufgenommen und ebenfalls auf die Forstbetriebskarte uebertragen. Die Sturmflaechenkartierung der Abzuege (1:10.000) bildete die Grundlage fuer die weiteren Auswertungen. - Massenschaetzung: Ausgehend von den Sturmflaechengroessen wurden verschiedene Moeglichkeiten zur Ermittlung des Sturmholzanfalls getestet. Das beste Schaetzergebnis wurde ueber den durchschnittlichen Vorrat der Nutzungsarten und die ermittelten Schadensflaechen erzielt. - Schadursachen: Die Sturmschadensflaechen wurden auf ihre Struktur, ihre raeumliche Lage und die Bestandesstruktur hin untersucht. Es konnte beobachtet werden, dass die Sturmgefaehrdung insbesondere mit der Bestandeshoehe zunimmt. Das Bestandesgefuege und die Baumartenmischung konnten ebenfalls als wichtige Einflussgroessen bestaetigt werden.
587.3 (Anfertigung von Luftbildplänen (“mosaics”) und Karten) 587.6 (Verwendung zu anderen forstlichen Zwecken) 421.1 (Stürme) [430] (Deutschland, 1990-)