Zur Beurteilung von Waldschaeden wurde ein bodengebundenes, optisches Messverfahren entwickelt. Es ermoeglicht eine quantitative Bestimmung des Benadelungsgrades von Baumkronen, sowie eine qualitative Analyse von Nadelverfaerbungen und sollte geeignet sein, die bisherige visuelle Abschaetzung als Grundlage der Schadstufenzuordnung zu ersetzen bzw. zu ergaenzen. Hierzu wird der Bau eines Mehrkanal-Radiometers beschrieben, mit dem pflanzliche Streustrahlung in sechs Spektralbaendern vom UV-A bis IR-A selektiv bewertet werden kann. Zwei Messprinzipien kommen zur Anwendung: 1) Partiell hemisphaerische Messungen an ausgewaehlten festen Standorten zur Langzeitueberwachung von Waldbestaenden. 2) Direkte Strahldichtebestimmungen fuer einzelne Baumkronen. Testmessungen wurden im Nuernberger Reichswald durchgefuehrt. Als ein geeignetes lineares Mass des Benadelungsgrades kann der Logarithmus des Streuungskoeffizientenverhaeltnisses Tiefrot (776 nm) /Hellrot (666 nm) dienen. Fuer Baumkronen der Waldschadstufen 0 und 3 ergaben sich bei Kiefern (Pinus sylvestris) Mittelwerte mit mittleren Fehlern von (Formeln). Ein selbstgebautes preisguenstiges digitales Einkanal- Spektroradiometer (Wellenlaengenbereich 300 - 1100 m, spektrale Halbwertsbreiten 1- 20 nm) wurde zur unterstuetzenden Analyse globales sowie vegetationsinterner Strahlungsfluesse herangezogen. Zur Messung von Transmissions- und Reflexionsspektren der optischen Bauteile des Mehrkanal- Radiometers wurde ein Zeiss Spektralphotometer vom Typ PMQ II mit einer Germanium-Photodiode ins Infrarote bis 1,6 um Wellenlaenge ausgebaut. Die vergleichende Kalibrierung des Mehrkanal-Radimeters erfolgte in einer Phytozelle von BBC-York mit Solarsimulation. Hierzu wurde das Lichtfeld des Bestrahlungsaggregates, das aus einem parabolischen Kaltlichtspiegelhaus mit Xenonlangbogenlampe und frontseitigem Waermereflexionsfilter besteht, geometrisch und spektral charakteristiert.