Obwohl seit Jahren viel unternommen wird, um die Gewässergüte zu verbessern, halten die Diskussionen über Maßnahmen und Ziele der Wasserwirtschaft unverändert an. Gewässergüte ist ein umweltpolitisches Schlagwort, solange nicht definiert ist, von welchen Wasserinhaltsstoffen, von welchen Konzentrationen und von welchen Meßmethoden und Probenahmen bei ihrer Bewertung ausgegangen wird. Tatsächlich hat die Anzahl der für die Bewertung der Güte relevanten Wasserinhaltsstoffe deutlich zugenommen. Neue, wesentlich genauere Meßmethoden wurden entwickelt. Neben akuten, direkten Einwirkungen von Schadstoffen werden zunehmend chronische, indirekte und synergistische Wirkungen beobachtet. Der Stand der Technik hat sich bei der Gewässergütebewertung in den vergangenen Jahren rasch und umfassend verändert und es bestehen bei den Fachleuten in Wissenschaft und Verwaltung noch erhebliche Unsicherheiten über die Handhabung der neu gewonnenen Daten und Erkenntnisse. Auch stößt die umfassende Betrachtung der Wassergüte noch häufig auf widerstand bei den Betroffenen. Ziel dieser Dokumentation des Fachgespräches "Wasserwirtschaft und Wassergüte - Stand der Wasserbewertung" ist es, allen betroffenen Gruppen, den Vertretern öffentlicher Stellen und Ziviltechnikern, aber auch qualitfizierten Vertretern von Umweltschutzvereinigungen eine Unterlage zur Verfügung zu stellen, die den Stand der Wassergütebewertung von Oberflächengewässern dokumentiert. Vor allem werden erstmalig die wasservirologischen Untersuchungen und deren Bewertung anhand einer konkreten Untersuchung an der Donau vorgestellt.