Die Infrastrukturleistungen des Waldes aus ökonomischer Sicht

1989

Mitteilungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden- Wuerttemberg, Freiburg, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden- Wuerttemberg, 1989, ISSN 0178-3165, (143), 274 S., 4 Abb., zahlr. Lit. Ang., De, Zfsg. De

Serie

400084026

In der vorliegenden Arbeit werden die Infrastrukturleistungen des Waldes aus oekonomischer Sicht untersucht. Der Wahl dieser Perspektive liegt die Auffassung zugrunde, dass der forstwissenschaftliche Erkenntnistand auf dem entsprechenden Gebiet aus heutiger Sicht ein Theoriedefizit aufweist, das sich als Forschungsbedarf in Verbindung mit den Wirtschaftswissenschaften interpretieren laesst. Bei der probllemorientierten Ausschoepfung vorhandenen Wissens der Nachbardisziplinen erscheint weniger eine Orientierung an einzelnen Theorien zweckmaessig, als vielmehr an theoretischen Traditionen (Wissenschaftsprogramme). Oekonomischse Wissenschaftsprogramme sind im allgemeinen durch zwei Leitprinzipien charakterisiert: - den methodischen Individualismus, d.h. die Auffassung, dass gesellschaftliche Prozesse mit Hilfe von wissenschaftlichen Aussagen ueber induviduelles Verhalten erklaert werden koennen. - Das Streben nach individueller Nutzenmaximierung, d.h. die Auffassung, dass induviduelles Verhalten als Ergebnis menschlichen Strebens nach Beduerfnisbefriedigung begriffenwerden kann. Die Infrastrukturleistungen des Waldes lassen sich in der oekonomischen Perspektive als nutzenstiftendes und der Knappheit unterliegendes Gut charakterisieren, das individuell nachgefragt wird. Die subjekt-bezogene Nachfrageerfassung bestimmt Sicht und Zweck der Betrachtung. Dieser sozialwissenschaftliche Ansatz kann die anturwissenschaftlich gepraegte Untersuchung des objekt-bezogenen Aangebotes des Waldes ergaenzen. Es wird mit der hoffnung verbunden, neue und mittalbar auch praktisch wertvolle Einsichten zu gewinnen. Zur Durchfuehrung der wissenschaftlichen Beschreibungs- und Erklaerungsaufgabe in bezug auf den interessierenden Realitaetsausschnitt gliedert sich die Arbeit in drei Abschnitte: Zunaechst werden in Verbindung mit den Infrastrukturleistungen des Waldes bedeutsame methodologische und inhaltliche Grundlagen der Arbeit aufgezeigt; danach werden Erkenntnisse der wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen problremorientiert fuer die Entwicklung eines theoretischen Bezugsrahmens zur Charakterisierung der Infrastrukturierungen des Waldes herangezogen; darauf aufbauend werden abschliessend sozialwissenschaftliche Ansaetze zu ihrer Erfassung eroertert. Die Aussagekriterien "Begriffe und Definitionen", "theoretische Aussagen", "technologische Aussagen" und "normative Aussagen" werden als wissenschaftstheoretische Grundlagen der Arbeit vorgestellt. Anhand von Beispielen erfolgt eine inhaltliche Anwendung auf forstwissenschaftliche Aussagen zu den Infrastrukturleistungen des Waldes. Dabei zeigt sisch, dass vor allem begriffliche Schwaechen (z.B. bei Theorien des Waldwertes) vorhanden sind. Die Beschreibung aktueller Defizite (z.B. bei Theorien des Waldwertes) vorhanden sind. Die Beschreibung aktueller Diskussionen der forstlichen Praxis zum wirtschaftlichen .......