Standardsignatur
Titel
Zum Problem der Gleitschneelawine : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : INTERPRAEVENT
Verfasser
Erscheinungsort
Klagenfurt
Erscheinungsjahr
1988
Seiten
S. 205-226
Illustrationen
26 Lit. Ang.
Material
Serie
Datensatznummer
400075252
Bestand
Gleitschneelawinen entstehen bei ausgeprägtem Gleiten des Schnees, nachdem sich Risse geöffnet haben. Die komplexen Zusammenhänge und die maßgebenden Faktoren ihres Anbruchs werden aufgezeigt. In einem Beobachtungsgebiet wurden Meßfelder und eine Meßstation eingerichtet. Über Meßverfahren (besonders Gleitgeschwindigkeit und Temperaturprofil) und Ergebnisse wird berichtet. Gegenüber publizierten Gleitgeschwindigkeiten ergaben sich teils wesentlich größere Werte. Die Geschwindigkeitsentwicklung während des Reißens der Schneedecke konnte gemessen werden. 25 dokumentierte Gleitschneelawinen sind mit topographischen, chronologischen und meteorologischen Daten und den Bildungsursachen in Tab. 1 erfaßt. O°-Isothermie der Schneedecke spielte dabei eine wichtige Rolle. Aufgrund verschiedener Theorien über den Scherwiderstand zwischen Schnee und boden wird ein Modell der Bruchphasen einer Gleitschneelawine entwickelt. Die Risse entstehen durch unterschiedliche Einleitung der treibenden Schubspannungen in den Boden, die inhomogenen Längsspannungen in der Schneedecke erreichen die Zugfestigkeit. Spannungsumlagerungen und andere Gleitverhältnisse schaffen ein neues Gleichgewicht. Die Lawine entsteht später durch einen Scherbruch am Boden infolge eines Festigkeitsverlustes. Ein solcher kann durch einen begrenzten Wasserstau entstehen. Eine Parameterstudie ergab, daß die Abmessungen des bruchauslösenden Status nur wenige Prozent der Lawinenfläche ausmachen.
Quelle