Wildoekologische Raumplanung fuer das Land Salzburg und Richtlinien fuer das Schalenwildmanagement. Grundlagenstudie im Auftrag der Salzburger Landesregierung
Das Forschungsinstitut fuer Wildtierkunde und Oekologie der Veterinaermedizinischen Universitaet Wien untersuchte in den Jahren 1991 bis 1993 die gegenwaertige Situation und die Ursachen der Wald-Schalenwild- Umwelt-Problematik im Land Salzburg. Darauf aufbauend wurden ein landesweites wildoekologisches Raumplanungskonzept und Richtlinien fuer ein integrales Schalenwildmanagement erstellt. Der Schutz- und Wohlfahrtswirkung des Waldes kommt im gebirgsreichen Land eine besonders hohe landeskulturelle Bedeutung zu (50% der Landesflaeche sind bewaldet, 32% der Waldflaeche sind Schutzwald). Die Waldverjuengung ist derzeit auf etwa 30% der Waldflaeche durch Schalenwild (Reh, Gams, Rotwild, Muffelwild) und auf etwa 10% durch Weidevieh (Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde) untragbar geschaedigt. Die Entwicklungstendenz der Verbisschaeden ist im Wirtschaftswald leicht abnehmend, im Schutzwald jedoch ansteigend. Im Zeitraum 1986 bis 1990 wurden in Salzburg v.a. durch Rotwild 3,4 Millionen Baeume mit einem Gesamtvorrat von 465.000 Vorratsfestmetern neu geschaelt (Oesterr. Forstinventur). Die Ursachen der untragbaren Wildschaeden am Wald liegen vor allem in der Einengung des Wildlebensraumes durch Landschaftsverbauungen und verschiedene Beunruhigungsfaktoren, einer fuer den Wald unguenstigen raumlichen Wildverteilung, eines vielerorts zu hohen Schalenwildbestandes im geschrumpften und langfristig durch Wildverbiss und teilweise auch durch Waldweide ausgezehrten Wald (dadurch gegenwaertig nur relativ geringe Biotoptragfaehigkeit fuer Schalenwild vorhanden) sowie in unguenstigen Waldstrukturen (hohe Wildschadenanfaelligkeit des Waldes durch Kahlschlag- Altersklassenwald und standortwidrige Fichtenreinbestaende). Massnahmen zur Herstellung eines einigermassen harmonischen Gleichgewichtes zwischen Wald und Schalenwild bzw. zwischen Wild und Lebensraum (Vermeidung landeskulturell untragbarer Wildschaeden am Wald, nachhaltige Sicherung eines beschraenkten Lebensraumes fuer autochthone Wildarten in Salzburg) sind vor allem in folgender Hinsicht notwendig: zweckmaessige Arealabgrenzung fuer Rot-, Gams und Steinwild und revieruebergreifende Hegegemeinschaften (wildoekologische Raumplanung), objektives Wildschadenkontrollsystem, Abschlussplanung primaer aufgrund der objektiv festgestellten Vegetationsbelastung durch Wild sowie der Kondition und des Gesundheitszustandes des Wildes (Abbau ueberhoehter Schalenwildbestaende, Bestandesanpassung an die Biotoptragfaehigkeit), differenzierte Wildbehandlungszonen und gezielte Schwerpunktbejagung in den Hauptproblemgebieten (dadurch hinsichtlich Wildschadenvermeidung effizientere Regulierung des Wildbestandes), angepasste Jagdtechnik und Jagdstrategie, flexible Schusszeit, konsequente Abschusskontrolle, Verbesserungen im Fuetterungsmanagement, Ausscheidung von Wild- Habitatschutzgebieten (Ruhezonen, Biotopschutz) insbesondere ...
156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907]) 156.5 (Wildschaden und Wildschadenverhütung [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 451.2/.4]) 156.6 (Jagdpolitik, Jagdgesetzgebung (wirtschaftliche,verwaltungsmäßige und soziale Gesichtspunkte)) 149.6 (Rüsseltiere. Elefanten. Schliefer. Meerschweinchen. Röhrenzähner. Erdferkel) [436.5] (Salzburg)