Formstabilität von Kanthölzern aus Fichte (Picea abies (L.) Karst.) unter dem Einfluß wechselnder Holzfeuchte : Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität. Forstwissenschaftliche Fakultät
Die Bereitstellung von Konstruktionsholz aus Fichte (als wichtigstem Bauholz in Deutschland) mit verbesserter Formstabilität ist eine wichtige Voraussetzung, um die fortschreitende Substitution von Holz im Bauwesen durch andere Baumaterialien zu verhindern. Neue Holzbausysteme wie die Tafel- oder Rahmenbauweise, die Konstruktionsholz kleiner "schlanker" Abmessungen als Träger und Ständer verwenden, gewinnen in Europa und speziell in Deutschland mehr und mehr an Bedeutung. Durch die kleineren Querschnitte der verwendeten Schnitthölzer bei engeren statischen Toleranzen müssen diese eine hinreichende und im Voraus bestimmbare Festigkeit bei Wahrung der Formstabilität aufweisen. Ein nachträgliches Trocknen von eingebautem Holz mit nocht nicht der Umgebung angepaßter Holzfeuchte ist weger der damit einhergenden Verwerfungen nur ausnahmsweise hinnehmbar. Im Tafel- und vor allem im Rahmenbau führt ein Nachtrocknen im bereits verbauten Zustand zu nicht akzeptablen Verwerfungen. Auch bei den natürlichen Eigenschaften des Holzes haben sich Veränderungen ergeben: Geänderte Konzepte der waldbaulichen Behandlung von Fichtenreinbeständen mit früher Förderung einzelner Individuen führen zu einem Holzanfall mit gegenüber früher veränderten Dimensionen und Qualitäten. Aus den geänderten Rahmenbedingungen für den Einsatz von Fichtenholz als Baumaterial ergibt sich für die Waldbesitzer als Rohstofflierferanten und die Sägeindustrie als Produzenten von Fichtenbauschnittholz die Notwendigkeit, mehr über den Einfluß der Faktoren Waldbau, Trocknung und Feuchteänderungen nach der Trocknung auf die Formstabilität ihres Produktes zu erfahren.