Wir stehen mitten im Jahr, und man sollte meinen, dass alles relativ ruhig läuft. Es sind keine kalamitätsbedingt großen Rundholzmengen auf dem Markt, die Käferaktivität ist in vielen (nicht in allen) Teilen rückläufig und die Rundholzerlöse haben sich stabilisiert und sind leicht steigend. Wenn man aber genauer hinsieht, merkt man, dass wir immer noch in einer sehr angespannten Situation sind. Die Preissteigerungen der Teuerungswelle der letzten 3 Jahre sind in der Kostenstruktur voll aufgeschlagen und sind zumindest mit 30–40 € pro erzeugtem fm Rundholz in Ansatz zu bringen. Die erzielten Rundholzerlöse konnten da absolut nicht mithalten. Stabile Wälder für die Zukunft, die unseren Bedürfnissen entsprechen, werden wir nur mit intensivem Waldbau und fachmännischer Pflege auf der Fläche erreichen. Das ist – und das gilt im Besondern für die Gebirgsforstwirtschaft – kostenintensiv und erfordert eine wirtschaftlich gesunde Struktur in der Urproduktion. Was jedenfalls die Strukturen in unserer kleinstrukturierten Forstwirtschaft massiv belastet, sind völlig sinnlose bürokratische Mehrbelastungen, wie die Umsetzung der europäischen Entwaldungsverordnung. Es wird mit einem unglaublich großen bürokratischen Aufwand und hoher Rechtsunsicherheit versucht, etwas zu gewährleisten, was in Österreich ex lege durch das Forstgesetz garantiert ist, von der Forstbehörde exekutiert wird und wissenschaftlich detailliert dokumentiert ist.