Im Lausitzer Braunkohlenrevier haben 150 Jahre industrieller Bergbau und seine Folgen tiefe Spuren hinterlassen. Keine andere mitteleuropäische Region zeigt eine vergleichbare Metamorphose. Mit der Umgestaltung des ursprünglichen Gebietes hat sich das Landschaftsbild „von Grund auf“ gewandelt. Entstanden ist ein vom Mensch gemachter und einzigartiger Raum – die Bergbaufolgelandschaft. Seit 125 Jahren geht die Lausitz in Sachen Rekultivierung, Revitalisierung und Folgenutzung voran – wenn „Werksgärtner“ und Forstleute immer wieder Neuland betreten. Zwar sprechen viele vom „Lausitzer Seenland“ gefluteter Tagebaue. Aber: Weit weniger beachtet, werden bis heute rund zwei Drittel aller Rückgabeflächen aufgeforstet. So ist die Wiederherstellung von Wald schon lange Kernanliegen der Bergbausanierung. Doch für jedes Grundverständnis des Landschaftswandels wie auch der forstlichen Rekultivierung bedarf es einer naturräumlichen, bergbauhistorischen und ökologischen Einordnung.