In vielen Einzugsgebieten finden sich entlang von Wildbächen zahlreiche vegetationslose Steilhänge. Aus diesen Flächen wird durch Oberflächen- und Rinnenerosion sowie Steinschlag und flachgründige Rutschungen kontinuierlich Lockermaterial in die Gerinne verlagert. Während Hochwasserereignissen wird das Material dann als Geschiebe talwärts transportiert und kann zu Überschwemmungen und Übersarungen in besiedelten Gebieten führen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden auf einer unverbauten Teilfläche eines Rutsch- und Erosionsgebietes bei Dallenwil NW Untersuchungen zu Erosion in steilen Bacheinhängen durchgeführt. Ziel war dabei, wichtige Einflussgrössen auf die Materialverlagerung zu ermitteln und eine Quantifizierung auf verschiedenen Skalen zu ermöglichen. Zum Einsatz kamen dabei eine mobile Beregnungsanlage, Sedimentfallen, Drohnen sowie ein terrestrischer Laserscanner. Die Beregnungsanlage stiess im steilen Untersuchungsgebiet mit grobkörnigen Oberflächen an ihre Grenzen. Dennoch konnten insgesamt 24 Versuche auf Flächen von je 25 mal 25 cm durchgeführt werden. Die Parameter Oberflächenabfluss und Deckungsgrad der Vegetation erwiesen sich
dabei als wichtige Einflussgrössen für den Abtrag von Bodenmaterial. Für die Messung von Erosion in den bachnahen Hängen wurden jeweils im Sommerhalbjahr anfänglich vier, und später zwei Sedimentfallen mit Flächen von je etwa 30 m2 betrieben. Diese Einrichtungen haben sich im Grossen und Ganzen bewährt. Im sehr steilen Untersuchungsgebiet mit den verschiedenen, teils enorm aktiven Verlagerungsprozessen traten jedoch auch Probleme auf, insbesondere infolge von Materialeinträgen von ausserhalb der abgegrenzten Flächen in Rinnen und durch Steinschlag.