AFZ-Der Wald 2024, 79(14)

München

2024

Bandaufführung

40005043

Das wärmste Frühjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881, meldete der Deutsche Wetterdienst Ende Mai. Gleichwohl war es ein vergleichsweise nasses Frühjahr mit hohen Regenmengen v. a. in Süd- und Südwestdeutschland. Der Juni schloss im Wesentlichen an dieses Geschehen an: zu warm, zu nass.
Die relativ umfangreichen Niederschlagsmengen dürfen aber keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass mit der Klimaerwärmung auch wieder lange Trockenperioden innerhalb der Vegetationsperioden einhergehen werden. Mit fatalen Folgen auch für unsere Buchenwälder. Im Klimawandel drohen sich deren Verbreitungsgebiete zu verschieben. Mancherorts wird die Buche durch die Eiche ersetzt werden, so ein Fazit im Beitrag „Altbuchen im Trockenstress“. Das Ziel muss es also sein, die Vitalität der Bestände bestmöglich zu erhalten und zu verbessern. Hierzu stellen wir verschiedene Herangehensweisen vor. So behandelt ein Beitrag die Frage, inwieweit Aspekte des Naturschutzes in die Bewirtschaftung integriert werden können. Ergebnis: Wirtschaftsruhe erhöht die Lebend- und die Totholzvorräte im Wald über Jahrzehnte und nutzt der Biodiversität ohne spätere ökonomische Einbußen. In einem weiteren Beitrag zeigen Ergebnisse einer Assmann-Buchen-Versuchsfläche im Solling, wie sich das Wachstum der Buche in Abhängigkeit von Standort und Bestandesbehandlung entwickeln kann. Und schließlich weisen die Autorinnen und Autoren des Beitrags „Buchenschäden und Temperaturen“ darauf hin, dass mit der Erhaltung des Bestandesinnenklimas das Wassermanagement in Wäldern optimiert werden kann. Der Weg dorthin: eine dauerwaldartige Waldbewirtschaftung mit standortsgerechten Baumarten in Mischung aus Laub- und Nadelbaumarten und achtsam geführte Durchforstungen.