Die Bundesforste wirken bei zahlreichen Forschungsprojekten mit, die in ihren Wäldern durchgeführt werden: Wir stellen Daten zur Verfügung, Kolleginnen und Kollegen bringen ihren Erfahrungsschatz und ihr Wissen ein. Neben Projekten zu „klassischen“ Forstthemen wie Waldwachstum, Klimawandel, Holzbereitstellung und Vermarktung werden auch Projekte in den Bereichen Fernerkundung, Wildtiermanagement und Biodiversitätsforschung begleitet. Dabei unterstützen wir auch Monitoringaktivitäten für gefährdete Arten: Beim Luchs etwa setzen die ÖBf auf ein verstärktes Monitoring – u. a. im Rahmen der Kooperation mit dem Naturschutzbund Österreich, um mit entsprechenden Nachweisen den Status von Luchsvorkommen zu erheben. Fundierte Daten zur Bestandssituation, Ergebnisse aus Modellierungen der Lebensraumsituation und Analysen von Daten bezüglich des Beutespektrums
bilden die Basis, um in Folge mit allen Akteurinnen und Akteuren konkrete Naturraummanagementprojekte umsetzen zu können. Im Rahmen des LE-Projekts „Aktionsplan Luchs in Österreich“, das vom WWF Österreich, von der Stadt Wien, von den ÖBf und vom Naturschutzbund gemeinsam getragen wird, widmet man sich auch der sozioökonomischen Betrachtung: Mittels einer repräsentativen Befragung und qualitativen Interviews wurden weitere Aspekte rund um die Umsetzung eines Artenschutzprojekts für den Luchs ergründet, etwa die Sorgen und Ängsten der lokalen
Bevölkerung. Das Abklären von Vorurteilen sowie das Aufzeigen von Chancen und Möglichkeiten für eine Regionalentwicklung helfen dabei, Projekte zur Förderung des Luchses auf eine solide Basis zu stellen. Ein Erfolgsfaktor ist auch die regionale Netzwerkarbeit mit Informationsveranstaltungen und Workshops, damit viele Meinungen von Vertreterinnen und Vertretern der Jägerschaft, der Forst- und Landwirtschaft, des Tourismus und der
Kommunalpolitik sowie der Grundbesitzer*innen eingeholt werden können.