Großräumige Planungen, wie die zum Ausbau des Stromnetzes in Deutschland, benötigen bundeseinheitliche Datengrundlagen. Eine solche fehlt u. a. zum naturschutzfachlichen Wert von Wäldern außerhalb von entsprechenden Schutzgebieten. Die sich ständig verbessernde Qualität und Verfügbarkeit von Fernerkundungsdaten sowie die Möglichkeiten diese in Hinblick auf bestimmte Themen auszuwerten, versprechen hier perspektivisch eine Lösung. Es ist eine große Herausforderung auf der Grundlage von Fernerkundungsdaten Baumarten innerhalb heterogener Waldstrukturen zu erkennen. Im Zusammenspiel mit Methoden der künstlichen Intelligenz bedarf es hierzu u.a. einer großen Menge an Trainings- und Referenddaten. Eine zusätzliche naturschutzfachliche Bewertung von Wäldern auf Grundlage einer Baumartenkarte erhöht den Komplexitätsgrad des angestrebten Projektziels erheblich. Ziel des vom BfN initiierten zweijährigen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben war es daher, einen prototypischen Ansatz zu entwickeln mit dem eine naturschutzfachliche Bewertung von Wäldern auf Bundesebene möglich ist. Dazu gehörte maßgeblich das Akquirieren von behördlichen Datensätzen und die Erstellung einer Klassifikationsroutine, mit der große Mengen an Satellitendaten analysiert werden können. Mit den erreichten Meilensteinen konnte der Entwurf einer bundesweiten naturschutzfachlichen Datengrundlage geschaffen werden. Die hier vorgestellten Ergebnisse sind jedoch nicht als abschließend zu betrachten. Vielmehr kann und sollte in einem Folgeprojekt auf den Ergebnissen aufgebaut werden, um eine Karte der naturschutzfachlichen Waldwerte als zuverlässige Planungsgrundlage für die Praxis anbieten zu können.