Waldverbandaktuell. Ausgabe Tirol, Vorarlberg 2023, (4)

Innsbruck

2023

31 S.

Bandaufführung

40004402

Eigenes Personal im Wald ist wichtig. Heimische Forstarbeiter bilden das Rückgrat für die pflegliche und ökonomisch nachhaltige Waldbewirtschaftung unserer Tiroler Wälder. Gerade mit den immer häufiger auftretenden Windwurfund Borkenkäferschäden ist eigenes Personal sehr wichtig, um Waldschäden schnell, unabhängig und effizient zu beheben. Dies hat auch die Politik erkannt und deshalb schon vor sechs Jahren im Landtag eine Entschließung beschlossen, in welcher ein Bekenntnis zu unseren einheimischen und gut ausgebildeten Fachkräften
ausgesprochen wurde. Insbesondere bei den Gemeinden und Agrargemeinschaften, aber auch bei den österreichischen Bundesforsten gibt es für die Politik die Möglichkeit, Druck auszuüben, damit junge Tiroler Lehrlinge als Forstfacharbeiter ausgebildet und in weiterer Folge auch ganzjährig angestellt werden. Seit der Entschließung hat sich aber leider wenig getan - weiterhin wird für die Holzernte und Waldpflege fast ausschließlich auf Holzernteunternehmen zurückgegriffen. Angestellte Forstarbeiter wie in den Gemeinden Hopfgarten, Neustift im Stubaital oder Kufstein sind die rühmliche Ausnahme. Dies ist besonders bedauerlich, wenn man bedenkt, dass die großen Tiroler Waldbesitzungen fast ausschließlich im Eigentum des Staates oder der Gemeinden sind. Zu den 50 größten Tiroler Waldbesitzern gehören immerhin 21 Gemeindegutsagrargemeinschaften und 20 Gemeindewälder
– jeder von ihnen hat weit über 1000 ha Wald zu bewirtschaften. Wenn wir Tirols Wälder klimafit machen wollen, ist es höchst an der Zeit, ausgezeichnete heimische Fachkräfte auszubilden und weiterzubeschäftigen.