Der Winter 2021/22 war erfreulicherweise nur mehr zu Beginn der Saison durch die Pandemie geprägt. Nach dem Lockdown von Ende November bis Mitte Dezember 2021 öffneten die Skigebiete wieder sukzessive, was sich auch in einer — im Vergleich zur vorigen Winterperiode — größeren Zahl an Unfällen im Variantenbereich widerspiegelt. Insgesamt lagen die 88 durch die Alpinpolizei registrierten Lawinenunfälle aber deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 107 Unfällen. Mit 18 Toten gab es auch weniger Opfer als im Mittel der letzten 10 Jahre (19 Tote), jedoch um drei mehr als im Winter 2020/21. Beinahe alle Unfälle konzentrierten sich auf den touristischen Bereich (Skitour oder Variante), wobei 53 Unfälle auf den Touren bereich entfielen und 31 auf den Variantenbereich, was einen merklichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Zurückzuführen dürfte diese Entwicklung auf die Wiedereröffnung der Skigebiete sein (die während der Pandemie ja weitgehend geschlossen waren). Während im Dezember 2021 über das gesamte Bundesgebiet betrachtet ausgeglichene Niederschlagsverhältnisse vorherrschten, war der Jänner 2022 zu trocken. Dies änderte sich erst gegen Ende des Monats, als intensive Schneefälle vom 31.1.2022 bis 2.2.2022 insbesondere in den Nordalpen zu einem deutlichen Anstieg der Lawinengefahr führten. Zudem bewirkte stürmischer Nordwestwind markante Schneeverfrachtungen. Infolge des vorhandenen Altschneeproblems handelte es sich um eine äußerst angespannte Lawinensituation.