Der Schwarzkiefer (Pinus nigra JF Arnold), aber auch anderen Baumarten mit mediterranem Charakter werden ein gewisser Wachstumsvorteil und höhere Überlebenschancen unter künftigen Klimabedingungen nachgesagt, jedoch werden dabei oft Wechselwirkungen zwischen klimatischen Stressfaktoren und Pathogenen außer Acht gelassen. Speziell im Fall der Schwarzkiefer sind diese Wechselwirkungen jedoch von zentraler Bedeutung, da diese Baumart mit dem endophytisch lebenden Pilz Diplodia sapinea (Fr.) Fuckel (dem sogenannten Diplodia-Kieferntriebsterben) eng assoziiert ist. Das Diplodia-Triebsterben tritt als sogenannter Wund- und Schwächeparasit auf und kann sich bei lang anhaltender Trockenheit rasch und epidemieartig ausbreiten. Die Symptome dieses Erregers treten vor allem nach der Sommertrockenheit auf und der epidemiologische Verlauf wird durch die Kombination von mild-feuchten Wintern und heiß-trockenen Sommern noch weiter begünstigt. Kleinräumig modellierte Klimaszenarien für die Hauptanbauregionen der Schwarzkiefer in Niederösterreich und Kärnten prognostizieren bis zumJahr 2100 einen Anstieg der Jahresmitteltemperatur (um 1,3 °C bis 4,2 °C), eine Zunahme an Hitzetagen (1,5-29 Tage) und eine Abnahme an Eistagen pro Jahr (von 27 auf 16 bzw. 0). Es ist daher zukünftig mit einer weiteren Zunahme und mit großflächigem Auftreten des Kieferntriebsterbens zu rechnen. Untersuchung der Schwarzkiefernsaatguterntebestände: Es wurde festgestellt, dass das Pathogen Diplodia sapinea weit verbreitet ist und in allen untersuchten Saatgutbeständen vorhanden ist. Die Ergebnisse bestätigen die praktischen Empfehlungen zur Bekämpfung der Krankheit, wie die Vermeidung von dichtem Baumbestand, die Entfernung von geschädigten Bäumen und die Vermeidung von Verletzungen. Entwicklung eines Saatgutuntersuchungsprotokolls: Ein neues Protokoll wurde entwickelt, um die Verbreitung von D. sapinea über Samen zu untersuchen. Es kombiniert die DNA-Extraktion mit quantitativer PCR (qPCR) und ermöglicht den Nachweis von D. sapinea auf der Ebene einzelner Samen. Bei der Untersuchung von 14 Saatgutpartien wurde, bis auf eine österreichische Partie, alle positiv auf D. sapinea getestet. Erforschung der Resistenz gegenüber D. sapinea: Im Fokus des Projekts stand das Transkriptom der Schwarzkiefer, um die Abwehrreaktion gegen D. sapinea zu verstehen. Schlüsselgene und Stoffwechselwege wurden identifiziert. Ein innovativer Züchtungsansatz wurde entwickelt, bei dem eine große Anzahl von Schwarzkiefern einem Kontrollinfektionsexperiment ausgesetzt wurde, um resistente Individuen zu identifizieren. Zudem wurden Tests mit Sämlingen in einer Klimakammer durchgeführt, um den Selektionsprozess zu beschleunigen und den Platzbedarf zu reduzieren. Schwarzkiefern-Herkunftsversuch: Es wurde ein Exaktversuch mit sieben Herkünften der Schwarzkiefer aus fünf Ländern angelegt. Parallel dazu wurde in direkter Nachbarschaft ein Exaktversuch mit 13 heimischen und nichtheimischen Baumarten mit Klimaperspektive erstellt. 1. TEIL 1 - Praxiswissen Schwarzkiefer; 1.1 Schwarzkiefer – Systematik und Unterscheidungsmerkmale; 1.2 Schwarzkiefer in Österreich; 1.3 Heimisches Saatgut und Erntebestände; 1.4 Herkunftsversuche; 1.5 Das Holz der Schwarzkiefer; 1.6 Waldbauliche Bedeutung; 1.7 Krankheiten und Schädlinge; 2. TEIL 2: Ergebnisse des Forschungsprojekts `ASKFORGEN` ; 2.1 Untersuchung von derzeit zugelassenen Saatguterntebeständen
in Österreich auf Diplodiabefall; 2.2 Entwicklung und Anwendung eines Saatgutuntersuchungsprotokolls; 2.3 Auswahl und Phänotypisierung von Schwarzkiefern auf Toleranz gegen Diplodia-Kieferntriebsterben; 2.4 Anlage eines Schwarzkiefernherkunftsversuches der nächsten Generation; 2.5 Vernetzung mit Parallelprojekten.