- Standardsignatur16994
- TitelWaldböden - intakt und funktional
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr2022
- Seiten84 S.
- MaterialBandaufführung
- UnterserieForum für Wissen
- Digitales Dokument
- Anmerkungenim Zeitschriftenmagazin gelagert, siehe auch Bücher-Serie 12.950 (Forum für Wissen)
- Datensatznummer40003619
- Quelle
- AbstractWaldböden erfahren bislang nur geringe Aufmerksamkeit, – und das, obwohl sie die zentrale Schnittstelle des Naturhaushaltes von Waldökosystemen darstellen und im Durchschnitt mehr Kohlenstoff speichern als in der oberirdischen Biomasse von Wäldern enthalten ist. Dabei ist die Multifunktionalität von Waldböden, d. h. ihre vielfältigen Funktionen als Speicher für Kohlenstoff und Nährstoffe, als Filter im Wasserkreislauf und als Lebensraum, von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Waldnutzung wie auch für den Landschaftshaushalt. Noch viel zu wenig im öffentlichen Bewusstsein ist beispielsweise, dass Böden ein Hort biologischer Vielfalt sind. Die Anzahl der Individuen und Arten an Bodenorganismen, aber auch die Menge ihrer Biomasse kann weit über dem liegen, was an oberirdischem Leben auf derselben Fläche zu finden ist. Trotz der großen Bedeutung der Bodenorganismen für die verschiedenen Funktionen der Ökosysteme sind auch aus Sicht der Wissenschaft noch grosse Teile des Bodenlebens unter der Oberfläche verborgen und ist der Anteil der noch nicht taxonomisch erfassten Organismen im Boden besonders hoch. Die erste systematische Erhebung von Bakterien und Pilzen in Schweizer Böden, über die im anliegenden Band berichtet wird und die eine immense Anzahl an Taxa zutage förderte, hat hier Pionierarbeit geleistet. Auch im Klimawandel kommen Waldböden und deren Humusauflagen eine zentrale Rolle zu, zumal in Schweizer Waldböden im europäischen Vergleich die grössten Vorräte an organischer Bodensubstanz in Europa gespeichert sind. Das führt allerdings zu einer ambivalenten Rolle von Waldböden, einerseits nämlich als Kohlenstoffspeicher, andererseits jedoch verbunden mit dem Risiko, dass etwa infolge von Störereignissen oder nicht angepasster Bewirtschaftung durch Humusabbau verstärkt CO2 freigesetzt wird. Die zentrale Rolle der Böden für ein klimaangepasstes Waldmanagement gehört jedenfalls, wie einige der Beiträge deutlich machen, stärker in den Blick genommen. Das Forum für Wissen 2022 spannt einen breiten Bogen von den Funktionen von Waldböden und ihrer Bedeutung für Waldökosystemleistungen über möglichen Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen durch Klimawandel und Extremereignisse bis hin zu möglichen Massnahmen, die zur langfristigen Erhaltung und Verbesserung der Bodenfunktionen beitragen können. Ganz im Sinne des Brückenschlages zwischen Wissenschaft und Praxis, dem sich die WSL verpflichtet fühlt, sind die Fragestellungen, die auch der anliegende Tagungsband aufgreift, etwa: Wie wirken sich Windwürfe auf die Kohlenstoffspeicherung im Waldboden aus? Lassen sich, zum Beispiel anhand der Wasserverfügbarkeit, besonders klimasensitive Waldstandorte identifizieren und in der Bewirtschaftung entsprechend berücksichtigen? Wie kann die zentrale Schnittstelle der Waldböden im Klimawandel besser verstanden werden und was können sie konkret zum Klimaschutz beitragen? In welcher Form sollten landesweite Bodeninformationen für Forschung, Praxis und Vollzug aufbereitet werden? Inwieweit lässt sich durch Kalkung der fortschreitenden Bodenversauerung begegnen? Und wie kann im Zusammenhang mit einer intensivierten Holzernte erreicht werden, dass das Nährstoffpotenzial im Boden erhalten bleibt? Ziel ist es, den Blick quasi unter den Tellerrand zu richten, d. h. Waldböden stärker ins Bewusstsein zu rücken und einen Beitrag zu leisten, dass bei waldbezogenen Massnahmen vermehrtes Augenmerk auf den Erhalt und die Förderung der natürlichen Bodenfunktionen gerichtet wird.
Waldböden im Fokus; Organische Substanz in Schweizer Waldböden – eine wichtige, aber empfindliche Ressource; Waldökosystemernährung und Klimawandel: Schmilzt mit der Humusauflage auch die Nährstoffverfügbarkeit?
Verborgene Biodiversität – die Vielfalt der Mikroorganismen in unseren Böden; Wasserverfügbarkeit in Schweizer Wäldern während der Trockenjahre 2015 und 2018; Die Waldbodenkartierung des Kantons Zürich: Bodenversauerung sichtbar machen; Humusverlust nach Windwurf – Risiko im Bergwald? Stickstoff-Deposition in Schweizer Wälder und Nitrataustrag aus Waldböden; Nährstoffnachhaltigkeit bei Waldbewirtschaftung; Pilotprojekt Experimentelle Kalkung von Waldstandorten: Hintergrund und erste Ergebnisse; Physikalischer Bodenschutz im Aargauer Wald im Jahr 23 nach Lothar; Flächenhafte Bodeninformationen? Eckpunkte für eine zukünftige Plattform für Bodeninformationen.
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