Standardsignatur
Titel
Die Stechpalme im Gebiet der bayerischen Voralpen: Vorkommen und Genetik
Verfasser
Erscheinungsort
Freising
Verlag
Erscheinungsjahr
2022
Seiten
89 S.
Material
Bandaufführung
ISBN
3-933506-54-9
Digitales Dokument
Datensatznummer
40003597
Quelle
Abstract
Im Jahr 2021 gelangte die Stechpalme (Ilex aquifolium L.) als "Baum des Jahres" für kurze Zeit ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Als einzige immergrüne (laurophylle) Baumart der mitteleuropäischen Flora ist Ilex von besonderem Interesse für Forstwissenschaft und Klimaforschung. So hatte der Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und "Laurophyllisierung" am Alpensüdrand, an der auch Ilex beteiligt ist, um die Jahrtausendwende Aufsehen erregt. Bei den Recherchen zur Bedeutung dieses Phänomens nördlich der Alpen gab die kaum untersuchte Sonderstellung der südbayerischen Ilex-Vorkommen fünf Fragen auf, die in diesem Band teilweise geklärt werden konnten. Zur Klärung der Fragen 1-3 wurde in fünf Teilregionen 267 Stechpalmen-Vorkommen untersucht und mit Umweltvariablen aus dem Standortinformationssystem BASIS verschnitten. Frage 4 wurde durch Vergleich der aktuellen Verbreitung (Inventuren und Beobachtungen druch Bürgerwissenschaftler) mit historischen Funden von Sendtner (1854) aus der Kleinen Eiszeit nachgegangen. Genetische Analysen sollten helfen, einige zusätzliche Fragen zu beantworten. Dazu wurden verschiedene Stichprobendesigns und Sequenzierungstechniken gewählt: im Alpenraum wurden 50 Bäume aus Gärten und naturnahen Bereichen beprobt. Dies wurde kombiniert mit der Analyse von Herbarbelegen aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der Art von Marokko bis Dänemark. Von diesen Proben wurden mittels Sanger-Sequenzierung variable Bereiche im Plastiden- und Kern-Genom sowie drei hochvariable Mikrosatelliten-Regionen aus dem Kerngenom sequenziert. Mittels Illumina Sequenzierung wurden dann noch die kompletten Genome von 21 Proben gelesen. Damit sollten die Fragen unter 5. beantwortet werden.
Wie häufig ist Ilex in den Teilregionen des Wuchsgebiets Bayerische Alpen?; Welche Standorte werden bevorzugt besiedelt?; Welche Bestandesdichten und Dimensionen werden erreicht?; Hat sich die Verbreitung im letzten Jahrhundert in höhere Lagen ausgedehnt?; Sind die Stechpalmen der Bayerischen Alpen gegenüber anderen europäischen Vorkommen genetisch differenziert? Werden in Gärten Stechpalmen gebietsfremder Herkunft verwendet? Ist Verwendung gebietsheimischen Saat- und Pflanzguts zu empfehlen?