Regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung in den Wäldern Baden-Württembergs: Evaluierung der Umsetzung und der Wirksamkeit des Kalkungsprogramms in den Jahren 2010 bis 2019
Dieser Bericht richtet sich an alle, die eine umfassende Information zum Thema Boden-schutzkalkung in Wäldern suchen. Ganz besonders richtet er sich an Waldbewirtschaftende, die in ihren Wäldern Kalkungen durchführen möchten und sich über Wirkungen, Risiken sowie die geltenden Rahmenbedingungen informieren möchten. Hintergrund für die Einführung großflächiger Bodenschutzkalkungen in Baden-Württem-berg waren die Säureeinträge durch den „Sauren Regen“ in den 1980er Jahren. Diese zu kompensieren und die sogenannten „neuartigen Waldschäden“ zu behandeln war das Ziel dieser Waldkalkungen. Neben der akuten Schadwirkung der Säuren an den Waldbäumen hat der langjährige Säureeintrag aber auch die Bodenfruchtbarkeit und die Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften der Waldböden negativ beeinträchtigt. Vielerorts sind die Waldböden infolge der anthropogen getriebenen Säure- und Stickstoffeinträge in ihren natürlichen Eigenschaften stark verändert. Neben einer direkten Schädigung der Vegetation weisen betroffene Standorte häufig Nährstoffungleichgewichte auf, zeigen ungünstigere Bodeneigenschaften, verzeichnen infolge der Schädigung der Bodenfauna einen reduzier-ten Humusumbau und sind im Extremfall durch irreversible Tonmineralzerstörungen nach-haltig geschädigt. Bäume weisen unter diesen Bedingungen eine verminderte Vitalität und ein reduziertes Wachstum auf. Gerade im Zuge der derzeit erlebten klimatischen Verände-rungen erweist sich dies als zusätzlicher Risikofaktor.