Mit der Zeit ist das so eine Sache. Natürlich lässt sie sich messen. In Stunden, Tagen, Jahren. Sie zu ermessen jedoch fällt uns nicht so leicht. Die Zeiträume, in denen sich das Klima ändert, sind genauso außerhalb unserer Vorstellung wie die Dekaden eines Baumlebens. Wir müssen uns behelfen. Bei den Bäumen nützt die jahrhundertelange Erfahrung
der Försterinnen und Förster. Auf sie kann sich der Waldmanager stützen. Wenn er heute den Keimling einer Buche aus dem Boden wachsen sieht, weiß er, dass der Baum in 100 Jahren mächtig groß sein kann. Zu einer Zeit, wenn der Förster selbst längst das Zeitliche gesegnet hat. Beim Klima helfen Bilder wie der Barcode vom Titelbild. Er fordert uns auf:
Handelt! Jetzt! Deutlicher als in Farbe lässt sich das steigende Fieber des Planeten nicht zeigen. Rot versteht schließlich jeder. Fliegenpilz und Marienkäfer warnen nicht von ungefähr damit. Für die Bayerischen Staatsforsten ist das Mahnung und Ansporn zugleich. Seit nunmehr 15 Jahren sind wir verantwortlich für die Vielfalt und den Erhalt von Bayerns
Wäldern. Nach Baummaßstäben nur ein Augenblick – allerdings genau der Zeitpunkt, zu dem die Förster von heute mit einer unbekannten Zukunft planen müssen. Denn wie sich steigende Temperaturen und andere Niederschlagsmuster auswirken und welche Baumarten das Rennen machen, ist längst nicht ausgemacht. Ist für die Fichte noch Platz? Kommt die Buche klar? Oder sind es ganz andere Arten, die eine neue Rolle spielen? Wir zeigen Ihnen in diesem Magazin, wie wir mit den Herausforderungen der Klimakrise umgehen. Und wie wir den Wald bewahren wollen.