Durch den Klimawandel steht die Waldwirtschaft vor großen Herausforderungen. Der Waldzustand ist schlecht, die Kalamitätsflächen groß. Für die Waldwirtschaft und die Wiederbewaldung der Schadflächen braucht es neue Konzepte und Instrumente, die die zukünftige Entwicklung des Klimas miteinbeziehen. Wie diese für unser Bundesland aussehen, stellen der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und das NRW-Umweltministerium in dieser Ausgabe vor.
Das Straßenbegleitgrün längs unserer Autobahnen bekommt selten viel Aufmerksamkeit. Doch wenn der Verkehr mal ruht, bieten sich Gelegenheiten: So konnte ein Autorenteam einen Abschnitt an der A 40 bei Mülheim an der Ruhr zehn Jahre nach der Erstkartierung erneut kartieren. Der Fachbeitrag macht deutlich, dass der A 40 durchaus eine Bedeutung für die urbane Biodiversität im zentralen Ruhrgebiet zukommt.
Landnutzungswandel und Intensivierung der Landwirtschaft haben zu alarmierenden Rückgängen der Insekten auch in naturnahen Lebensräumen geführt. Umso wichtiger ist es, den Insekten Nahrungs- und Rückzugsräume zu bieten. Eine Untersuchung am Unteren Niederrhein im Rahmen einer Masterarbeit zeigt, dass temporäre Schonstreifen im Grünland eine solche Funktion erfüllen können – zumindest im Extensivgrünland und besonders in den Wochen nach der Mahd der angrenzenden Flächen.
Für die Fische in unseren Fließgewässern gilt es auf ihren Wanderungen zu Nahrungs- oder Laichplätzen viele Hürden zu überwinden. Ob und wie sie das schaffen, wurde bislang überwiegend für die Fische untersucht, die zwischen Meer- und Fließgewässern wandern. Ein HDX-Monitoring an der Wupper erlaubt nun auch Aussagen darüber, zu welcher Tages- und Jahreszeit und auf welchem Wege die heimischen Flussfische dort groß und kleinräumige Wanderungen über Wasserkraftstandorte hinweg vollziehen.
Das Haselhuhn lebt sehr versteckt und ob es in NRW überhaupt noch Exemplare gibt, ist ungewiss. Also muss man es suchen – zum Beispiel im Ringelsteiner Wald, wo es bisher vorkam und wo es immer noch geeignete Lebensräume gibt. Ob ein Spürhund bei der Suche hilfreich sein kann, dazu gibt ein weiterer Fachbeitrag eine erste Einschätzung. Heiner Heile, Carolin Stiehl, Alexander Weller, Thorsten Mrosek; Neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel; Das Waldbaukonzept, das Wiederbewaldungskonzept und die digitalen Karten zur Eignung von Baumarten und Mischbeständen in Nordrhein-Westfalen; Corinne Buch, Peter Keil; Pflanzenvielfalt an der A 40 im westlichen Ruhrgebiet; Zehn Jahre nach dem Kulturhauptstadtjahr belegt eine zweite Kartierung an der Autobahn zwischen Duisburg und Mülheim an der Ruhr die Bedeutung von Straßenbegleitgrün für die urbane Biodiversität; Jennifer Piechowiak, Kristin Gilhaus, Rainer Buchwald; Bedeutung temporärer Grünland-Schonstreifen für Tagfalter; Ergebnisse einer Feldstudie im Extensiv- und Intensivgrünland am Unteren Niederrhein; Nicole Scheifhacken, Britta Wöllecke, Beate Adam; Wanderungen heimischer Flussfische in der Wupper; Erkenntnisse aus Freilanduntersuchungen an potamodromen Fischen mittels HDX-Transponder-Technik an fünf Kraftwerksstandorten;
Joachim Weiss, Christoph Junge; Haselhuhnsuche mit einem Spürhund;Ein Pilotprojekt des LANUV