Das heurige 22. Geoforum Umhausen findet in einem Jahr statt, das von der Corona- Pandemie geprägt ist. Dies hat auch zu Planungsänderungen für die Tagung geführt. Das nach außen hin sichtbarste Zeichen ist der Abendvortrag, der erstmals seit vielen Jahren nicht öffentlich, sondern nur für die Tagungsteilnehmer selbst durchgeführt wird.
Die Menschen in Tirol waren heuer bisher aber nicht nur von der pandemischen Krankheit Covid-19 stark betroffen,
sondern teilweise – wie in den letzten Jahren auch – von Naturereignissen. Gerade die Bewohner des hinteren Ötztales
waren auf Grund großer bedrohlicher Hangbewegungen wochenlang von Tirol abgeschnitten und mussten große Umwege über das Timmelsjoch und Südtirol in Kauf nehmen, um beispielsweise die Landeshauptstadt Innsbruck zu erreichen. Das Problem der Unterbrechung der Ötztalstraße in das hintere Ötztal konnte Dank des interdisziplinären
Zusammenwirkens von Geologen der Landesgeologie und externen Geologen, von Fachleuten der Abteilung Geoinformation des Landes und Technikern der Landesbaudirektion in der kürzest mögliche Zeit in vorbildlicher Weise gelöst werden. Als sowohl für Naturgefahren als auch für das Landesstraßennetz zuständiges Mitglied der Landesregierung begrüße ich es daher sehr, wenn ein Block von drei Vorträgen beim heurigen Geoforum diese sehr positive Zusammenarbeit thematisiert. Das sehr interessante Thema des Abendvortrages zeigt das Zusammenwirken meteorologischer Ereignisse und geologischer Prozesse auf, was thematisch zu diesem Vortragblock dazu passt.
Das 22. Geoforum Umhausen bietet mit seinen Vorträgen aber auch Einblick in neue Untersuchungsmethoden und in deren Weiterentwicklung, beispielsweise im Bereich der 3D Photogrammetrie, der geologischen Untersuchung von Sedimenten in Tiroler Seen oder betreffend hydrogeologische Untersuchungen an Grundwässern Tirols. Im Hinblick auf den aktuellen Prozess des Klimawandels befürworte ich diese Forschungen, die überwiegend unter dem leitenden Blick der Landesgeologie und der Abteilung Wasserwirtschaft ablaufen, sehr Kriterien authentischer Hybridseismik; Felssturz Vals: Monitoring mit geodätischen, geotechnischen und
radarinterferometrischen Sensoren; Großrutschung im Bereich Leckgalerie Sölden, Geologie, Ursache und
Auswirkung; TLS-basiertes Geomonitoring TLS-Geomonitoring an der Großrutschung Leckgalerie, Obergurgl; B186 Ötztalstraße Ertüchtigung Leckgalerie /Klammgalerie; Zu Lande, Untertage und aus der Luft –Photogrammetrische Ansätze zur geologischen Trennflächenanalyse; Seegeologische Untersuchungen im Fernsteinsee und Blindsee (Fernpass, Tirol); “Geo-Wetter”: geologisch relevante meteorologische Extreme und Trends; Die Großquellen Tirols – Bestandsaufnahme und Detailuntersuchungen; Temporäre Entwicklung der Dichteschichtung in einem gefluteten
Bergwerksschacht eines Gold-Kleinbergbaus in Biberwier/Tirol; Schutz und Wasseralter einer komplexen Karstquelle:
Hydrogeologie, Isotopen- (18O/2H, 3H, 14C) und Gastracermessungen (3He, FCKW11,-12,-113, SF6); Erfassung und polygonbasierte flächendeckende Ausweisung hydraulischer Substrateigenschaften als Basis für eine Charakterisierung der Pedosphäre, FORSITE – Dynamische Waldtypisierung Steiermark; Großflächige Regionalisierung der Pedosphäre im Rahmen des Projektes FORSITE – Dynamische Waldtypisierung Steiermark;