Liebe Leserinnen und Leser, in den Bayerischen Wäldern zeichnen sich durch die trockenen Sommer und Stürme der letzten Jahre aktuell weitreichende Folgen für den Wald ab (z. B. Fichtenborkenkäfer, Sturmwurf …). Daher wird von Forstleuten und Waldbesitzern eine aktive und rasche Anpassung der Wälder an den Klimawandel gefordert. Auch zukünftig sollen die vielfältigen Anforderungen der Gesellschaft an den Wald vom nachwachsenden Rohstoff Holz über Klima- und Trinkwasserschutz sowie die Erhaltung der waldtypischen Biodiversität bis zur Erholung sichergestellt werden. Der notwendige Waldumbau ist ein Teil der Zukunftsvorsorge für die Gesellschaft. Im Rahmen der Anpassungsstrategie für Wälder müssen alle waldbau lichen Möglichkeiten genutzt werden, um Mischbestände mit heimischen und alternativen Baumarten aus geeigneten Herkünften zu begründen, die sowohl an das jetzige als auch möglichst an das künftige Klima angepasst sind.Eine entscheidende Frage beim Waldumbau ist die Baumarteneignung. Im Jahr 2019 hat die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) die erste Praxishilfe »Klima – Boden – Baumartenwahl« mit 16 Baumarten veröffentlicht und den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) als Beratungshilfe zur Verfügung gestellt. Dieser Praxisleitfaden enthält neben 15 heimischen Baumarten nur die wichtigste alternative Baumart, die Douglasie. Der zweite Teil der Praxishilfe umfasst ebenfalls 16 Baumarten (Küstentanne, Schwarzkiefer, Japanische Lärche, Roteiche, Zerreiche, Flaumeiche, Französischer Ahorn, Sommerlinde, Bergulme, Elsbeere, Speierling, Vogelbeere, Wildbirne, Vogelkirsche, Edelkastanie, Robinie). Er enthält neben selteneren heimischen Baumarten bereits sechs alternative Baumarten. Damit stellen die beiden Praxishilfen umfangreiche Aussagen und das aktuelle Wissen für 32 Baumarten zusammen, die auch im Bayerischen Standortinformationssystem BaSIS enthalten sind. Die Klimaanpassung der Wälder ist unverzichtbar. Sie erfordert langfristig große Anstrengungen, um die vielfältigen Ökosystemleistungen der Wälder für die Gesellschaft zu erhalten. Ein »neues« fremdes Klima erfordert künftig »neue« alternative Baumarten. Die entscheidende Frage ist: Welche Baumarten können bei den sich ändernden Umweltbedingungen heute und in Zukunft in unseren Wäldern bestehen? -Ein Waldumbau im Klimawandel wird ohne Erweiterung unserer Baumartenpalette um Arten aus wärmeren Regionen nur schwer gelingen. Dieser zweite Band der Praxishilfe ist hierfür eine weitere, wichtige Entscheidungshilfe.