Nichts weniger als der „Wald der Zukunft“ war das Thema des BFW-Praxistages 2020. Allerdings zu Recht, wie uns die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung setzen dem Wald in Österreich zu, das wird auch den Beitrag des Waldes zum Klimaschutz deutlich beeinflussen. Mit der zunehmenden durchschnittlichen Temperatur sinkt seine Speicherkapazität, notwendige Anpassungsmaßnahmen beeinflussen wirtschaftliche Erträge aus dem Rohstoff Holz. Aber Wald und Holz spielen auch eine wichtige Rolle für die
Lösungs strategien rund um das Thema CO2-Speicherung. Wie das Projekt CareforParis zeigt, tragen vor allem Holzprodukte und die Substitution nicht erneuerbarer Stoffe und Energieträger durch Holz dazu bei, dass wir in eine nachhaltigere Zukunft im Sinne der Bioökonomie gehen können. Die Ergebnisse der Studie wurden beim BFW-Praxistag 2020 präsentiert und sind in dieser BFWPraxisinformation zusammengefasst. Die Gesellschaft entwickelt sich immer stärker zu einer Wissensgesellschaft (Stichwort Digitalisierung). Hier gilt es abzuschätzen, welche Möglichkeiten dienen dazu, nachhaltig die Zukunft von Österreichs Wäldern zu sichern. Die Waldstandorte werden sich im Zuge einer Klimaerwärmung verändern. Beim Praxistag wurde diskutiert, welche neuen standortskundlichen Planungsinstrumente benötigt werden. Dazu führt das BFW in der Steiermark gerade ein Leuchtturmprojekt in der Typisierung der Waldstandorte durch, die, verschnitten mit Klimamodellen, den
Wald der Zukunft standortsgenau modellieren kann. Kombiniert man diese Information mit den Wuchsdaten der verwendeten Herkünfte, könnten für jeden Standort die optimalen Herkünfte bestimmt werden. Aus der Sicht der Waldgenetik ist es aussichtsreicher und ökologisch verträglicher, Herkünfte der heimischen Baumarten einzubringen, die an kommende Klimabedingungen besser angepasst sind als die derzeit vorhandenen Bestände. Auch dazu finden sie Informationen in diesem Heft.