Liebe Leserinnen und Leser, mit dem vorliegenden Heft dokumentiert das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde die Beiträge seines 15. Winterkolloquiums, das im Februar dieses Jahres unter dem Motto „Wald im Wandel“ stattgefunden hat. Das alljährliche Eberswalder Winterkolloquium ist zu einer festen und viel beachteten Institution geworden und hat sich als Plattform für den Wissenstransfer in die forstliche Praxis bewährt. „Wald im Wandel“ bedeutet, dass wir, bevor wir auf Veränderungen reagieren, uns ehrlich – und das heißt in diesem Fall auf der Basis wissenschaftlicher Fakten – mit der Ausgangslage beschäftigen müssen. Erfreulich ist, dass wir gerade auch dank der hervorragenden Arbeiten der in Eberswalde tätigen Forstwissenschaftler über ein aussagefähiges Faktenmaterial für das Land Brandenburg verfügen. Weniger erfreulich sind die Zahlen selbst. Der Zustand
der Wälder hat sich deutschlandweit und auch in Brandenburg nach den Dürresommern der letzten Jahre 2018 und
2019 deutlich verschlechtert. Der Klimawandel ist also nicht nur eine fiktive Größe – er ist bereits da. Damit steigen auch die Anforderungen an die forstliche Forschung. Einerseits sind viele Fragen weiterhin offen, anderseits braucht die forstliche Praxis aber Antworten. Das LFE hat nicht erst jetzt angefangen, sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen. Die richtigen Schwerpunkte sind hier, in Eberswalde, schon vor Jahren gesetzt worden. Zu nennen sind hier: Waldumbau unter Berücksichtigung verschiedener Risikofaktoren, Erkenntnisse zur Anpassung verschiedener Baumarten an den Klimawandel, die genetischen Untersuchungen an Baumarten und ihrer Herkünfte
die Waldschutzforschung zum Auftreten neuer aber auch bekannter Schadorganismen bei veränderten Klimabedingungen Wasser und Nähstoffverfügbarkeit. Inhaltsverzeichnis Axel Vogel, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg
Publikationen des LFE 2019; „Waldsterben 2.0“: Die Entstehung einer neuen (alten) Debatte; Dr. Jan Engel
Waldschutz in Zeiten von Klimawandel und Fake News; Dr. Katrin Möller WUP: Zahlen und Karten zum Waldumbaupotenzial; Martin Grüll, Dr. Annett Degenhardt, Detlef Keil, Thomas Kindermann, Robert Meißner
Zur Abschätzung des Anbaurisikos von Baumarten; Prof. Dr. Winfried Riek, Dr. Alexander Russ, Martin Grüll Ansatz für die regelbasierte Ableitung einer Baumarteneignung auf der Grundlage ausgewählter Standortsmerkmale ;
Dr. Jens Hannemann, Martin Grüll, Dr. Falk Stähr Bisher seltene Baumarten: Gewinner im Klimawandel?
Dr. Sonja Löffler, Markus Schmidt, Frank Becker, Prof. Dr. Ralf Kätzel „Und was mach‘ ich dann damit?!“ Imagearbeit und Wissenstransfer im Projekt PlanBirke ; Ulrike Selk Die Rot-Eiche: Von der Ersatzbank ins Spielfeld?