Auch im Forstwirtschaftsjahr 1993 stand das Betriebsgeschehen im Bauernwald noch unter dem Einfluss der Folgen der Sturmkatastrophe von 1990. Der Holzeinschlag in den Testbetrieben verlief wie im Vorjahr - der Marktlage angepasst - ausgesprochen zurueckhaltend. Der Einschlag von 4,6 Fm/ha entsprach nur 86% der Nutzungssaetze. Bei durchschnittlichen Holzertraegen von lediglich 92 DM/Fm sank das Betriebsergebnis gegenueber dem Vorjahr von +40 DM/ha auf -76 DM/ha ab. Es lag damit noch um 22 DM/ha unter dem bisher schlechtesten Ergebnis im FWJ 1991. Ohne Foerdermittel errechnete sich ein Betriebsergebnis von -259 DM/ha. Das fuer die Betriebe bedeutsamere Roheinkommen, aus welchem noch der Lohnanspruch fuer die Arbeit der Besitzfamilie abzudecken ist, betrug dank nahezu 90prozentigem Familienanteil an der Arbeitszeit 291 DM/ha (1992: 413 DM/ha). Damit standen vom forstlichen Ertrag in den Testbetrieben nach Abzug des gesamten Lohn- und Sachaufwandes fuer jede Familienarbeitsstunde noch 26 DM zur Verfuegung. Wie bereits im Vorjahr gingen auch 1993 die Lagerbestaende an unverkauftem Holz weiter zurueck. Von 1,1 Fm/ha zu Beginn des Forstwirtschaftsjahres wurden 0.9 Fm/ha verwertet, und 0,3 Fm/ha kamen neu dazu. Die Testbetriebe nahmen somit im Mittel 0,5 Fm/ha unverkauftes Holz mit ins FWJ 1994. Hiervon entfielen 38% auf Kaeferholz und 30% auf Sturmholz. Aus planmaessigem Einschlag entstammten 28% der unverkauften Hoelzer. Sowohl der Arbeits- als auch der Sachaufwand lagen etwa auf gleicher Hoehe wie 1992. Der Gesamtaufwand betrug im Berichtsjahr 724 DM/ha, im Vorjahr waren es 725 DM/ha. Kostenbewusstes Handeln ist fuer die meisten baeuerlichen Waldbesitzer Selbstverstaendlichkeit. Eine nachhaltige Verbesserung der Betriebsergebnisse allein durch Einsparungen und Rationalisierung duerfte jedoch nicht erreichbar sein. Dies gilt umso mehr, als ueber 50% des Gesamtaufwandes auf den kalkulatorischen Lohnansatz entfallen. Eine spuerbare Verbesserung der Betriebsergebnisse ist wohl nur durch hoehere Ertraege moeglich. In erster Linie muesste dies ueber den Holzmarkt erfolgen. Bessere Holzpreise wuerden sich zusaetzlich ueber den sofort einsetzenden hoeheren Holzeinschlag positiv auswirken. In einigen Betrieben waeren noch zusaetzliche Ertraege, insbesondere im Bereich der Nebennutzungen, moeglich. In der momentanen wirtschaftlichen Lage sind die staatlichen Foerdermittel, welche in vielfaeltiger Form fuer den Kleinprivatwald angeboten werden, eine wichtige Stuetze fuer den Bauernwald. In manchen Faellen ermoeglichen sie ueberhaupt erst ein sinnvolles Wirtschaften im eigenen Wald.
672 (Erfolgsrechnung; Bilanzierung) 644.5 (Besitzverhältnisse; Verbindung mit anderen Zweigen der Landwirtschaft oder Industrie) 923.4 (Bauernwald, sonstiger Kleinprivatwaldbesitz) 905 (Forststatistik. Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten) [430] (Deutschland, 1990-)