Im Freiburger Mooswald hat in den letzten Jahren eine drastische Absenkung des Grundwassers stattgefunden. Die Ursachen hierfuer sind vielfaeltig, aber alle anthropogenen Ursprungs. Am staerksten hat sich die Grundwasserentnahme fuer industrielle Zwecke ausgewirkt. Die Folgen fuer den ehemaligen Flussauewald waren gravierend. Die Edellaubhoelzer haben stark gelitten. Die Erle, urspruenglich auf 35% der Flaeche vertreten, ist fast ganz aufgefallen. Seit Oktober 1986 versuchen das Staedtische Forstamt und die Firma Rhodia AG die Verschlechterung aufzuhalten und die Grundwasserverhaeltnisse wo immer moeglich zu verbessern. Die wissenschaftliche Betreuung und Auswertung des Projektes liegt bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Wuerttemberg, Abteilung Landespflege. Zur Verbesserung der Grundwasserverhaeltnisse wurden drei Verfahren geprueft. Es sind dies: - Versickerung von Oberflaechenwasser in neuangelegten Baechen, - Versickerung von Oberflaechenwasser in Schluckbrunnen, - flaechenhafte Bewaesserung von Waldbestaenden. Es wurde nachgewiesen, dass mit einer Kombination dieser Massnahmen der Grundwasserspiegel auf 600 Hektaren bis zu 1,20m angehoben werden konnte. Auf sehr grundwasserfernen Standorten wird der Waldboden im Sommer regelmaessig zur Erhoehung des Bodenwasservorrates flaechenhaft bewaessert. Die Grundwasserflurabstaende haben sich dadurch auf grosser Flaeche erheblich verbessert. Grosse Waldanteile koennen ihren Wasserbedarf wieder aus dem Grundwasser decken. So hat sich z.B. beim Hochwasser des Untersuchungszeitraums die Flaeche mit Flurabstaenden von weniger als einem meter gegenueber der Ausgangslage vervierfacht (433 ha). Die Waldflaeche mit Flurabstaenden von einem bis zwei Meter hat sich mehr als verdoppelt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass der kuenstlich erzeugte Grundwasserberg in Hoehe und Ausdehnung zeitlich Schwankungen unterliegt, deren Ursachen bisher unbekannt sind. Es gibt also durchaus Perioden, in denen die Wirksamkeit der Grundwasseranreicherung geringer ist. Die kuenstliche Grundwasseranreicherung mildert die negativen Auswirkungen der Grundwasserentnahme auf unerwartet grosser Flaeche; ein voller Ausgleich des Eingriffs in den Grundwasserhaushalt konnte aber nicht erreicht werden. Dies wird deutlich, wenn man die Entnahmemengen mit der Wassermenge vergleicht, die im Mooswald zur Versickerung gebracht werden kann. Fuer Kuehlwasserzwecke werden aus Brunnen im und am Wald jaehrlich 5,4 Mio Kubikmeter Grundwasser entnommen. Davon stehen 4,4 Mio Kubikmeter fuer die Versickerung im Mooswald zur Verfuegung. Hiervon werden nach bisherigen Berechnungen 2,2 Mio Kubikmeter dem Grundwasser wieder zugefuehrt. Das bedeutet, dass durch die kuenstliche Grundwasseranreicherung dem Grundwasserkoerper etwa 40 Prozent der gesamten Entnahmemenge wieder zurueckgegeben werden. Die erfreulich hohe Versickeru...