Rohholz wird heute in Sueddeutschland fast ausschliesslich dem Kaeufer am Rand der Waldstrasse angeboten. Schicht- und Langholz werden dort von Fall zu Fall auf einfachen Lagerplaetzen gestapelt und verkauft. Forsteigene Holzhoefe, die technisch imstande sind, ein breites Sortenspektrum anzubieten, erlangten bisher nur eine geringe Bedeutung. Im Gegensatz zu den intensiven Bemuehungen um technische Rationalisierung der Holzernte mit dem Ziel der Kostensenkung blieb die Forstwirtschaft in der Nutzung der Gestaltungsmoeglichkeiten im Bereich der Vermarktung bemerkenswert zurueckhaltend. Dies betrifft insbesondere die Produktgestaltung, d.h. die Sortenbildung und hier wiederum vor allem das Fichten-/Tannen-Starkholz. Diese Holzartengruppe erschien bisher als wenig sortierwuerdig, d.h. es wurde allgemein nicht erwartet, dass durch eine vielfaeltigere, an Nachfrage und Produkteigenschaften orientierte Sortenbildung bessere Betriebsergebnisse zu erzielen waeren. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zur Loesung der Frage zu leisten, ob und welche Auswirkungen eine solche, Kaeuferanforderungen technologische und Holzgebrauchseigenschaften beruecksichtigende Sortenbildung fuer die Forstbetriebe haben wird, dies im Vergleich zu bisherigen Gewohnheiten der Holzaushaltung. Gleichzeitig sollte experimentell geprueft werden, wie ein derartig veraendertes Sortierverhalten vom technischen Ablauf her gestaltet werden kann, wobei parallel hierzu benoetigte Entscheidunghilfen im Hinblick auf eine aktivere Anwendung der Sortenbildung als Mittel der Produktgestaltung erarbeitet werden sollten. Als Sorte werden hierbei Staemme oder Stammteile bezeichnet, deren Abmessungen und Guetemerkmale innerhalb der durch die Sortierregeln definierten Grenzen bleiben, als Sortiment die Gesamtheit des jeweiligen Sortenspektrums, als Sortenbildung die aktive Gestaltung der Ausformung von Sorten als forstbetriebliche Aufgabe. Entsprechend der Zielsetzung, d.h. der methodischen Erarbeitung grundlegender Daten zur Frage der Auswirkungen der Sortenbildung auf Sortenausbeute und Sortenwert stand eine empirische Vorgehensweise im Mittelpunkt. Die Arbeit selbst erfolgte in drei Schritten. Zunaechst wurde eine Analyse einerseits des Verstaendnisses des Begriffs der Sortenbildung als Mittel der Produktpolitik, andererseits der Gebraeuche in der Praxis vorgenommen. Die das Forschungsprojekt bestimmende experimentelle Phase umfasst im zweiten Schritt Feldversuche, gekennzeichnet insbesondere durch die systematische Trennung werhoher Sorten von denjenigen geringerer Wertigkeit im Vergleich zur konventionellen Sortenbildung. In einer dritten Phase wurden mit Hilfe von Simulationsmethoden auf der Basis von Sortierungsmodellen Entscheidungshilfen zur Variantenwahl entwickelt mit dem Ziel eine breitere praktische Anwendung der Sortenbildung bei der Vermarktung des Holzes..
721.1 (Nachfrage, Verbrauch; Angebot (einschl. potentielles Angebot) und Vorräte) 741.2 (Angebot, staatliche und private Regelung von) 666 (Einfluß bestimmter Betriebsformen und waldbaulicher Systeme auf die Kosten) 325 (Sortierung und Holzsorten des Rohholzes [Sortierung rein nach gewerblichen Gesichtspunkten unter Benutzung der Untertitel von 8]) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])