Die Behandlung und Nutzung von Buchenaltbestaenden wird von der Kenntnis ueber Vorkommen und Entwicklung der fakultativen Farbkernbildung sowie von der Verwertung des Buchenholzes mit Farbkern massgeblich beeinflusst. Seit einigen Jahren häufen sich Beobachtungen über Farbkernbildungen, die bisher in diesem Umfang und in dieser Ausprägung nicht festgestellt wurden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden folgene Zielsetzungen bearbeitet: 1. Klassifizierung der Farbkernbildungen bei der Buche in Kerntypen 2. Prüfung der Abhängigkeiten des Kerndurchmessers und des Verhältnisses Kern- /Stammdurchmesser von Stammdimension und Baumalter 3. Entwicklung der Kerntypen im Stammverlauf 4. Auswirkung der Stammdimension (Mittenstärke, BHD) auf die Entwertung des Stammholzes durch Farbkernbildung 5. Ermittlung eventueller standörtlicher Schwerpunkte und standörtlich bedingter Einflüsse auf Farbkernerscheinungen und Bewertung des Buchen-Stammholzes 6. Untersuchung der aktuellen Holzfeuchtigkeit zum Zeitpunkt des Einschlags bei Buchen mit Farbkern. Das Probenmaterial stammt aus insgesamt 65 Beständen aus 15 Forstbezirken Baden-Württembergs und deckt die wichtigsten Buchenvorkommen des Landes ab. Insgesamt wurden 4577 Stämme von 3961 Bäumen untersucht, dass heisst, in 570 Fällen schloss sich an den Erdstamm noch ein zweites Stück, in 46 Fällen noch ein drittes Stück an. Die Aufarbeitung und Sortenbildung wurde nicht beeinflusst. Die Kerntypen wurden in folgende Gruppen klassifiziert: Kein Farbkern, Rotkern, Wolkenkern, Spritzkern und unregelmässiger Kern, es erfolgte zusätzlich die Aufnahme der Kernfarbe. Als wichtige Messgrössen des Farbkerns wurden - auch im Hinblick auf die durchgeführte, verkernungsbezogene Einstufung des Versuchsholzes in die Güteklassen A-D - der Kerndurchmesser und das Verhältnis Kern- zu Stammdurchmesser (Kerndurchmesseranteil) ermittelt. Bezüglich des Auftretens bestimmter Kerntypen und Kerndimensionen wurden grundsätzlich Unterschiede zwischen den Verhältnissen am Stammfuss (Entnahmehöhe 0m) und den zopfbürtigen Schnittflächen ermittelt. Rotkern und Wolkenkern besitzen nur an den zopfbürtigen Schnittflächen ein bedeutendes Vorkommen, während der Spritzkern verstärkt am Stammfuss und bis 6 m Stammhöhe vorkommt. Der Spritzkern scheint also mehr ein Problem des Stammfusses zu sein. Dies deutet darauf hin, dass Schädigungen des Wurzelwerks für die Bildung des Spritzkerns verantwortlich sein können. Dies muss jedoch erst in speziellen Untersuchungen verifiziert werden. Der unregelmässige Kern kommt von allen Farbkerntypen am häufigsten vor. Dies trifft sowohl für den Stammfuss, als auch für die zopfbürtigen Schnittlflächen zu. Der Stammdurchmesser an der jeweiligen Schnittfläche ist die wichtigste Einflussgrösse auf den Kerndurchmesser, das Baumalter besitzt nur einen geringen Einfluss. ...