In der vorliegenden Untersuchung wird die Entwicklung in der Bodennutzung im mittleren und suedlichen Schwarzwald - insbesondere die Verteilung auf die vier wichtigsten Bodennutzungsarten Wald, Reut- und Weidfeld, Ackerland und Wiese - anhand von Kartenmaterial und statistischen Bodennutzungserhebungen fuer die Zeit von 1780 bis 1985 aufgezeigt. Die dieser Arbeit zugrundegelegte Abgrenzung des Untersuchungsgebietes umfasst rund 5.000 km2 und schliesst dabei nur ehemals badische und vorderoesterreichische Geabiete ein. Durch einheitliche Flaechenaufnahmezeitpunkte entstanden Zeitreihen von 1780 bis 1985. Die Ausgangssituation der Bodennutzungsverteilung um 1780 basiert auf Gemarkungskarten der ersten kartographisch genauen Landvermessungen in Baden und Vorderoesterreich. Mit Hilfe der digitalisierten Planimetrierung dieser Karten konnten exakte Flaechenwerte der einzelnen Bodennutzungsarten gewonnen werden. Obwohl fuer die Zeit um 1780 lediglich ein kleiner Teil des Untersuchungsgebietes erfasst wurde, beweisen vergleichsweise Hochrechnungen die Repraesentativitaetder vorhandenen Gemarkungskarten fuer das gesamte Untersuchungsgebiet. Als zweite zeitliche Epoche konnten die Gemarkungsplaene der ersten Katastervermessung (1853-1902) ausgewertet werden. Fuer die Aufnahmejahrgaenge 1925, 1950 und 1985 standen Bodennutzungsstatistiken zur Verfuegung. Die Auswertung aller gewonnenen daten erfolgte durch spezielle EDV-Programme, die neben einer jahrgangsinternen und jahrgangsuebergreifenden Betrachtung der Bodennutzungsentwicklung des gesamten Untersuchungsgebietes auch entsprechende Auswertungen auf der Ebene bestimmter Teilgebiete und einzelner Gemarkungen zulassen. Aufnahmejahrgang 1780 Im gesamten Untersuchungsgebiet belaeuft sich der Anteil extensiv genutzter Reut- und Weideflaechen auf 29,5 5. Waehrend in den Gebieten der geschlossenen Hofgueter der Reut- und Weidefeldanteil aufgrund des notwendigen Selbstversorgerprinzips am hoechsten ist, nimmt dagegen die Reuit- und Weidfeldwirtschaft in den Randgebieten deutlich ab. Der groesste Teil landwirtschaftlich intensiv genutzter Flaeche faellt dem Ackerland zu. Die Waldflaechen nehmen ca. ein Drittel der Gesamtflaeche ein. Katastervermessung 1853-1902. Diese Flaechenaufnahme zeigt einen deutlichen Rueckgang der reut- und Weidefeldwirtschaft zugunsten intensiv land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. Als Gruende der zunehmenen Aufgabe von Reut- und Weidfeldflaechen (-16,3 %) sind neben allgmeinenen wirtschaftlichen Ursachen auch forstpolitische Massnahmen zu nennen. Die Waldflaechen steigen um rund 10 % auf 42 %. Diese Waldflaechenentwicklung konnte zusaetzlich anhand forstlicher Statistiken fuer den Staats- und Koerperschaftswald (1855- 1902) ausgewertet werden. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung verbucht einen 6%igen Flaechenzugewinn. Flaechenaufnahme 1925. Die Bodennutzungserhebung von 192
905.1 (Allgemeine Forststatistiken) 913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen]) 920 (Allgemeines. Geschichte. Grundsätzliches) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)