- Standardsignatur629
- TitelDie Kernfäuleschäden an Fichte (Picea abies Karst.) in der Schweiz nördlich der Alpen : Untersuchungen über das Schadenausmass, die ökologischen, waldbaulichen und mykologischen Einflussfaktoren sowie die ökonomischen Auswirkungen
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1996
- Seiten283 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer29129
- Quelle
- AbstractAngesichts des auch in Zukunft hohen Fichtenanteils im Schweizer Wald werden Kernfäuleschäden als waldbauliche und betriebswirtschaftliche Risiken weiterhin bestehen bleiben, sich durch fortschreitende Mechanisierung der Waldarbeit möglicherweise noch akzentuieren. Gefragt sind deshalb praktikable waldbauliche Massnahmen, welche nachhaltig zur Verminderung dieser Schäden beitragen können. Solche Massnahmen setzen umfassende Kenntnisse über die ökologischen Zusammenhänge zwischen Baum, Bestand, Erregern und Umwelt voraus. Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit war die Ermittlung und die quantitative Charakerisierung derjenigen Einflüsse, welche Entstehung und Ausbreitung von Kernfäulen fördern oder hemmen. In 60 Holzschlägen der Regionen Jura, Mittelland und Voralpen wurden an über 2.000 Bäumen die Schadenverhältnisse nach Häufigkeit, Intensität und wirtschaftlichem Verlust sowie zahlreiche waldbauliche und standortskundliche Parameter erhoben. Es wurde untersucht, inwieweit die Konstitution der Bäume und Einflüsse aus ihrer biotischen und abiotischen Umwelt (Aufbau und Zusammensetzung des Bestandes, Klima, Boden und Bewirtschaftung) für das Schadenausmass von Bedeutung sind. Pro Baum mit Fäuleschaden wurden an vier Holzproben unterschiedlicher Zersetzungsintensität die Pilzarten ermittelt und ihr spezifischer Einfluss auf die Schadenintensität geprüft. Auf der Basis der fäulebedingten Stammabschnitte wurden mit einem Forstbetriebs-Simulationsmodell Wertberechnungen durchgeführt, die im Nutzungszeitpunkt anfallenden Wertverluste nach derzeitigen waldwirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Kosten und Holzerträge) ermittelt und die Abtriebswerte mit denjenigen aus vier verschiedenen, computersimulierten Mischbestandestypen standortsgemässer Baumarten verglichen. Es hat sich ergeben, dass auch in weitgehend unberührten Wäldern 15-20% der Bäume Kernfäulen aufweisen. Schadenhäufigkeit und -ausmass sind in natürlich verjüngten Beständen geringer als in künstlich verjüngten. Zentrale Bedeutung scheint hierbei dem langsamen, engringigen Jugendwachstum zuzukommen. Die "Vitalität" des einzelnen Baumes, charakterisiert durch wachstumskundliche Merkmale im Stamm- und Kronenbereich und die soziale Stellung hat aufgrund der vorliegenden Ergebnisse keinen Einfluss auf den Kernfäulebefall. Zunehmendes Baum- bzw. Bestandesalter, geringere durchschnittliche Schlankheitsgrade, häufige und starke oberirdisch feststellbare Verletzungen und in geringem Umfang die klimatischen Gegebenheiten führen zu höheren Kernfäuleschäden. Im Bereich der künstlich verjüngten Bestände erweist sich die Baumartenzusammensetzung als bedeutungsvoll: Tannenreiche Bestände zeigen geringere, laubholzreiche jedoch tendenziell höhere Kernfäulehäufigkeiten als reine Fichtenbestände. Ist ein Laubholz-Nebenbestand vorhanden, so liegt der Anteil kernfauler Bäume deutlich höher. Auch die Bodenbeschaffenheit tritt hinsichtlich dieses Problems als wichtiger Faktorenkomplex zutage: Fichtenbestände auf kalkreichen Standorten zeigen häufigere und schwerwiegendere Schäden als auf sauren Standorten. Böden des Mittellandes mit mehr als 30% Sandanteil im Mittel- und Unterbodenbereich erweisen sich unter den gegebenen klimatischen Verhältnissen oft als hochproduktiv. Das rasche Jugendwachstum auf solchen Standorten scheint jedoch einem intensiveren Fäulebefall Vorschub zu leisten. Extreme Schadenverhältnisse können durch die Bodeneigenschaften nicht erklärt werden. Basierend auf diesen ökologischen Zusammenhängen wurde ein Kovarianzmodell erstellt, welches unter Berücksichtigung plausibler Wechselwirkungen mehr als 80% der Varianz erklärt und somit eine relativ zuverlässige Prognose des Faulstammprozents ermöglicht.
- SchlagwörterPicea abies, Kernfäule, Pilzinfektion, holzzerstörender Pilz, Heterobasidion annosum, Armillaria spp., Climacocystis borealis, Schadensausmass, Fäuleausdehnung, waldbaulicher Einfluss, Verjüngungsart, natürliche Verjüngung, künstliche Verjüngung, Jugendwachstum, Schlankheitsgrad, Baumartenzusammensetzung, Standortseinfluss, Kalkstandort, saurer Boden, ökonomischer Schaden, Wertverlust, Dissertation
- Klassifikation443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien)
416.5 (Am Holz)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
653 (Wertentwicklung des Einzelstammes und des Bestandes; Wertstruktur des Bestandes)
651.9 (Verschiedenes)
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
2 (Waldbau)
[494] (Schweiz)
[234.3] (Alpen)
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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10000923N | 629 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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