In den Jahren 1992 bis 1997 wurden in den sächsischen Wäldern im Rahmen der bundesweiten Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) die 280 Stichprobenpunkte des 4 x 4-km-Raster der jährlichen Waldschadenserhebung (WSE) beprobt. Neben einer standörtlichen Aufnahme wurden Boden-, Humus- und Nadelproben gewonnen und analysiert. Zur Gewährleistung einer überregionalen Vergleichbarkeit der Erhebung wurden die angewandten Methoden streng nach den Richtlinien der BZE-Arbeitsanleitung durchgeführt und die Qualität der Laboranalysen durch die regelmäßige Teilnahme an europaweiten Ringanalysen überprüft. Insbesondere aus den Ergebnissen zu Kationenaustauschkapazität, Basensättigung und pH-Wert ergibt sich eine auch in den Wäldern Sachsens großflächig ausgeprägte Bodenversauerung, deren negative Auswirkungen für das gesamte Waldökosystem vor allem auf den Einfluss durch Immissionen zurückzuführen sind. Besonders gravierend ist, daß mit Ausnahme einzelner sekundär aufgebaster Standorte des pleistozänen Tieflandes sowie der nährstoffreichen Auenböden und der Böden auf allerdings nur kleinflächig ausgebildeten basaltbeeinflussten Substraten, die Oberböden bis in 30 cm Tiefe ph-Werte überwiegend deutlich unterhalb von 4,2 aufweisen. Die weitaus größte Anzahl der untersuchten Standorte ist damit im Hauptwurzelbereich dem Aluminium-, Aluminium/Eisen- und Eisenpufferbereich zuzuordnen. Selbst unterhalb von 60 cm Bodentiefe befinden sich die Böden unter Säurebelastung bei den ur unzureichenden Pufferkapazitäten im Al-Pufferbereich. Die Basensättigung erreicht nur auf den vorgenannten besseren Substraten sowie den Löss-Standorten des Hügellandes - dann allerdings erst in größeren Bodentiefen - Werte oberhalb von 15 % und die Elastizität der Böden gegenüber Säurestress ist entsprechend gering. Besonders niedrige Basensättigungen unter 5 % mit nur sehr geringen Elastizitäten bis in 90-140 cm Tiefe treten gehäuft auf den Graniten und Gneisen des Erzgebirges sowie im Verbreitungsgebiet des Quadersandsteins auf. Die so genannte Versauerungsfront kann bis in das Rohwasser bewaldeter Wassereinzugsgebiete durchschlagen, was entsprechend umfangreiche Maßnahmen bei der Trinkwasseraufbereitung erforderlich macht. Von derartig verarmten, sauren Mineralböden ist zudem nur noch eine sehr eingeschränkte Reglerfunktion bezüglich einer ausgeglichenen Waldernährung zu erwarten. ...