Die montanen Buchenwälder der Nordabdachung der Karawanken und Karnischen Alpen : Eine vegetationskundliche Studie zur Landeskunde Südkärntens : Beiträge zum Kärntner Landschaftsinventar
Nach einer kurzen Charakterisierung der Standortsverhältnisse des österreichischen Anteils der Karawanken und Karnischen Alpen und der Entwicklung ihrer Waldgesellschaften in der Vergangenheit werden die buchreichen Wälder der mittleren und oberen Berglagen aufgrund von 250 tabellarich verarbeiteten Vegetationsaufnahmen pflanzenökologisch analysiert. Die artenreichen Gesellschaften werden dem Fagion illyricum (Namensvorschlag: Aremonio-Fagion ZUKR. non GENTILE) zugeordnet, lediglich die selteneren artenarmen, bodensauren dem Fagion medioeuropaeum. Die Unterschiede zu den ordostalpinen Gesellschaften werden herausgearbeitet. Innerhalb des Gebietes kann eine Gebietsausbildung ("Rasse") der Karawanken mit Schneerose (Helleborus niger) und eine ärmere der Karnischen Alpen unterschieden werden. Darüber hinaus fallen die Einflussbereiche der Pässe als stärker illyrisch beeinflusst heraus. Die Hauptgruppierung der Gesellschaften erfolgt nach den Substratgruppen Karbonat- und Silikatgesteine, die allerdings vielfach ineinander übergehen, dann nach Höhenstufen, die sich in Unterverbänden ausdrücken: Primulo-Fagenion s. 1. in den tieferen, Saxifrago rotundifoliae-Fagenion POLDINI in den höheren Lagen (meist oberhalb 1200/1300 m). Innerhalb der Karbonatgruppe werden unterschieden: Ein verarmter Hopfenbuchen-Buchen-Wald (Ostryo-Fagetum), die nicht näher beareiteten "besseren" submontanen Buchenwälder ("Fagetum submontanum"), die verbreiteten zentralen mittelmontanen Buchen- und Fichten-Tannen-Buchen-Wälder als neu gefasstes Anemoni trifoliae-(Abieti-)Fagetum TREGUBOV emend. und die hochmontanen Buchenwälder als Saxifrago rotundifoliae-Fagetum ass. nova, jeweils mit mehreren Subassoziationen und Varianten, ferner die selteneren Ahorn-Buchenwälder im engeren Sinn als Myrrhidi-Fagetum prov. Die hochmontanen Wälder, oft reine, unter dem Einfluss der grossen Schneemengen stark säbelwüchsige Buchenbestände, erinnern an die Subalpinen Buchenwälder der dinarischen Gebirge, dürften sich jedoch grossteils nach Nutzuung ehemaliger Mischwälder entwickelt haben, wobei die Bauche als den Schneeschub besser ertragend und mit der Fähigkeit zur vegetativen Regeneration gegenueber den, durch die Schneelast und Schneeschimmel in der Verjüngung beeinträchtigten Nadelbäume im Vorteil war. In Lawinengassen finden sich sogar latschenartig niederliegende Buchengebüsche. Die Silikatgesellschaften gliedern sich in zwei Assoziationen: Die artenarmen Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchen-Wälder, als Lamiastro flavidi-(Abieti-)Fagetum ass. nova benannt, die den Waldmeister- Fichten-Tannen-Buchen-Wäldern des mitteleuropäischen Verbandes entsprechen, ebenfalls mit zahlreichen Untereinheiten. Die hochmontane nadelbaumarme Stufe ist hier weniger deutlich, nur durch Subassoziationen, ausgeprägt.
188 (Waldgesellschaften) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) 182.59 (Verschiedenes) 182.1 (Paläoökologie. Paläobotanik. Vegetationsgeschichte. Pollenanalyse [Siehe auch 561.24Variationen und Tendenzen. Jahrringchronologie]) 228.8 (Natürliche Bestände) 902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen]) [436.2] (Kärnten)