An je 4 Standorten an Autobahnen, Bundes- und Land- bzw. Kreisstrassen im Grossraum um Karlsruhe wurden beiderseits der Fahrbahnen aus Längsprofilen im 1 m breiten, den Strassen benachbarten Geländestreifen und aus Querprofilen ab 4-6 m bis 50-100 m Entfernung an 5 Stellen Proben aus den obersten 10 cm der anstehenden Böden und an den gleichen Stellen Pflanzenproben (Gras) an mehreren Terminen zwischen September 1982 und September 1983 entnommen und sämtlich auf Blei, Cadmium, Natrium und Chlorid (letztere beiden als die Hauptkomponenten von Auftausalzen), ein Teil davon auf Polychlorierte Biphenyle und von den gleichen Stellen nur die Böden auf Thallium und Mineralöl untersucht. Von 1983 bis 1985 kamen Profiluntersuchungen bis 50 cm Tiefe an den am stärksten mit Blei belasteten Standorten (3 an Autobahnen, je 2 an den anderen Straßen, 7 Standorte an Autobahnen mit Lärmschutzbauten (Wälle bzw. Wände) und 2 Entnahmestellen unter stählernen Strassenbrücken hinzu. Untersucht wurden die Böden der Profile auf alle o.g. Bestimmungsstücke, an den Lärmschutzeinrichtungen und unter den Brücken Böden und Aufwuchs auf Blei und Cadmium. Ziel der Untersuchungen war eine Erhebung über Ausmass und Ausbreitung von verkehrsbedingten Schadstoffen in horizontaler und vertikaler Richtung unter Berücksichtigung der Verkehrsdichte, des Alters der Strassen, der Hauptwindrichtung, der Topographie und des Einflusses von verschiedenartigen Verkehrsbauwerken im unmittelbaren Strassenbereich. Insgesamt liegen der Auswertung 738 Boden- und 344 Pflanzenproben mit über 5 500 Einzelanalysen zugrunde. Folgende Erkenntnisse wurden gewonnen: Eindeutig überhöhte Gehalte an Blei und Cadmium in Böden und Aufwuchs haben nur die schmalen Streifen von 1 m Breite beiderseits aller 3 Strassentypen. Am höchsten sind sie an Autobahnen, wo auch die Grenzwerte der Klärschlamm- (Böden) bzw. der Futtermittelverordnung (nur mit Blei) wiederholt überschritten werden. Weiter nach aussen nimmt die Kontamination steil ab und ist beim Cadmium schon in 4-6 m, beim Blei im Mittel ab 20-25 m Entfernung in den Böden nicht mehr unmittelbar mit dem Verkehr in Verbindung zu bringen. Im Aufwuchs lässt sich der Bleiausstoss neben Autobahnen noch bis 50 m, neben anderen Strassen noch etwa bis 10 m nachweisen, Cadmium liegt schon ab 4-6 m im Normalbereich. Reste von Auftausalzen waren im Frühjahr 1983 nach einem schneearmen Winter mit geringem Winterdienst in Böden und Aufwuchs in Form etwas erhöhter Natriumgehalte nur im 0-1 m-Bereich an allen Strassen, am stärksten an Autobahnen mit einiger Sicherheit nachzuweisen. Sie lagen überall weit unter der Schädigungsschwelle. Chlorid, das leichter ausgewaschen wird als Natrium, war nur andeutungsweise in unmittelbarer Strassennähe erhöht.