Im Jahr 2017 wurden in Österreich rd. 82,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent emittiert. Damit lagen die Emissionen um rd. 4,6 % über dem Wert von 1990. Im Vergleich zum Vorjahr 2016 stiegen die Treibhausgas(THG)-Emissionen um 3,3 % an. Hauptverantwortlich ist der Anstieg der Emissionen im Sektor Verkehr sowie im Sektor Energie und Industrie. Die Wirtschaftssektoren, die nicht dem Europäischen Emissionshandel unterliegen, emittierten im Jahr 2017 51,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Die THG-Emissionen lagen damit erstmals um 2,1 Mio. Tonnen über der nationalen Emissionshöchstmenge für 2017. Die Einhaltung des nationalen Zielpfades zur THG-Reduktion 2013 bis 2020 ist dennoch plausibel, da aus den Vorjahren noch nicht verbrauchte Emissionsrechte zur Verfügung stehen. Für die Ziele bis 2030 und 2050 sind langfristig konsequente Anstrengungen unerlässlich. Mit dem Pariser Klima-Übereinkommen hat die Staatengemeinschaft deutlich gemacht, dass sie entschieden gegen den vom Menschen gemachten Klimawandel ankämpfen will. Das Übereinkommen zielt darauf gab, den Anstieg der
durchschnittlichen Temperatur deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu halten und dass Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C zu begrenzen. Verursacht wird der Klimawandel durch den Ausstoß von Treibhausgasen. Wichtigste Quelle von Treibhausgas-Emissionen ist sowohl global als auch in Europa die Nutzung fossiler Energieträger. Natürliche Ursachen können für den Temperaturanstieg
in den vergangenen Dekaden nahezu gänzlich ausgeschlossen werden. Nur mit einem weitgehenden Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe bis Mitte des Jahrhunderts kann die Zielsetzung des Pariser Übereinkommens
erreicht werden. Die Änderungen im globalen Klimasystem verlaufen oft nicht-linear, es gibt Kipppunkte,
bei deren Überschreitung gravierende irreversible Änderungen auftreten. Dies betrifft etwa das Abschmelzen des Grönland-Eisschildes, was langfristig (mehrere hundert Jahre) einen globalen Anstieg des Meeresspiegels um etwa
7 Meter zur Folge hätte. Bei einem Temperaturanstieg im globalen Mittel um 2 °C sind bereits irreversible Auswirkungen zu erwarten und die Überschreitung von unterschiedlichen Kipppunkten kann nicht ausgeschlossen werden. Bereits heute liegt die mittlere globale Temperatur um rund 1 °C über dem vorindustriellen Niveau und die Jahre 2014–2018 waren die wärmsten der bisherigen Messgeschichte. In Österreich war der Temperaturanstieg in der Vergangenheit mehr als doppelt so hoch wie im globalen Mittel und das Jahr 2018 war das bisher wärmste Jahr
in der 251-jährigen Messgeschichte.