In diesem Schriftband der Eberswalder Forstlichen Schriftenreihe werden Ergebnisse der ersten Landesweiten
Waldinventur im Land Brandenburg (LWI 2013) im Kontext mit der dritten Bundeswaldinventur (BWI 2012)
sowie der Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung für die Jahre 2012 bis 2052 (WEHAM 2012)
vorgestellt. Diese Auswertungen geben eine Übersicht zum Istzustand des brandenburgischen Waldes sowie
(unter Einbeziehung der Waldflächen im Land Berlin) über die Waldentwicklung in den zurückliegenden 10 Jahren
und zur potenziell möglichen Waldentwicklung für die nächsten Jahrzehnte. Bei der LWI 2013 wurde das Stichprobennetz der Bundeswaldinventur von 4 km × 4 km auf 2 km × 2 km verdichtet. Damit hat sich der Stichprobenumfang vervierfacht. Die Ergebnisse erhalten hierdurch eine deutlich höhere statistische Absicherung. Detaillierte Betrachtungen zu den Kenngrößen des Waldzustandes erfolgen sowohl in Summe als auch differenziert nach verschiedensten Klassifizierungskriterien wie z. B. Regionen, Eigentumsarten, Baumartengruppierungen und Altersklassen. Die Auswertungen zur BWI 2012 beziehen sich im Schwerpunkt auf Veränderungen in der Flächenausstattung und des Holzvorrates sowie auf den Holzzuwachs und die Holznutzung im Zeitraum von 2002 bis 2012. Die BWI 2012 war nach 10 Jahren die erste Wiederholungsinventur mit einem einheitlichen methodischen Hintergrund für die Region Brandenburg und Berlin. Die Themen ergänzen die Ergebnisse der LWI 2013, da gesicherte Aussagen zum Zuwachs und zur Holznutzung nur durch die Auswertung zweier zeitlich getrennter Inventuraufnahmen erfolgen können. Aus der Waldentwicklung der Jahre 2002 bis 2012 zeigen sich Tendenzen, die unter Berücksichtigung weiterer fachlicher und forstpolitischer Rahmenbedingungen in die Zukunft fortgeschrieben werden können. Auf Grundlage der computergestützten Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung
(WEHAM) werden für die Jahre 2012 bis 2052 mögliche Entwicklungen diskutiert. Die einführenden methodischen Grundlagen und die Erläuterungen zu den Fachbegriffen dienen dem besseren Verständnis und unterstützen bei der Ergebnisinterpretation. Waldinventuren auf der Grundlage von Stichproben sind bereits seit Jahrzehnten national wie international in Anwendung. Allerdings hat sich seither das Spektrum des Bedarfs an waldbezogenen Informationen erweitert. So rücken ökologische Merkmale wie die horizontale und vertikale Mischung der Baumarten, die Naturnähe der Bestockungen und die Bewertung des Zustandes von Waldlebensraumtypen mit in den Vordergrund.