Die Roteiche in Norddeutchland: Ergebnisse von Vrsuchsflächen der Nordwestdeutchen Forstlichen Versuchsanstalt in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt

Grevesmühlen

2018

16 S.

Bandaufführung

203809

Das große natürliche Verbreitungsgebiet der Roteiche (Q. rubra L.) liegt in den östlichen USA und dem angrenzenden Südosten Kanadas (Abb. 1). Es erstreckt sich von der Atlantikküste bis an den Rand der Prärien. Unter den Eichenarten im Osten Nordamerikas erreicht Q. rubra neben Quercus macrocarpa Michx die nördlichste Verbreitung, was vor allem auf ökologischen Vorteilen des Reservestoffspeichers ihrer großen Früchte beruht (Aizen und Patterson 1990). Im Süden reicht das Areal bis Alabama und Georgia, ohne jedoch die Golfküste zu erreichen (Little 1971, USDA NRCS 2002). Ihre höhenzonale Verbreitung wird mit bis zu 1800 m ü. NN in den südlichen Appalachen angegeben (Schenck 1939, Sander 1990, USDA NRCS 2002). Das große Verbreitungsgebiet ist durch
eine weite Spanne klimatischer Bedingungen gekennzeichnet. Jährliche Niederschlagsmengen liegen zwischen
600 mm im Westen und 2030 mm in den südlichen Appalachen, die Jahresmitteltemperaturen zwischen 4,5 und
16 °C (Sander 1990, Tirmenstein 1991, Thompson et al. 1999). Die Roteiche erträgt sehr kalte Winter (Januar-Mittel
von -14 °C) und sehr heiße Sommer (Juli-Mittel bis 26 °C). Im trockeneren Teil des Verbreitungsgebiets fällt
mindestens die Hälfte der Niederschläge in der Vegetationsperiode, wobei auch längere Trockenperioden
in der Trockenperiodenertragen werden (Bauer 1953). Die Vegetationsperiodenlänge reicht von 100 Tagen im
Norden bis zu 220 Tagen im Süden.