Insgesamt sind 58 Prozent der österreichischen Landesfläche Intensivzonen des Schutzes vor alpinen Naturgefahren, welcher in vielen Alpentälern die Lebensgrundlage für den ländlichen Raum sichert. Der Wald spielt dabei eine ent -
scheidende Rolle: Mit 20 % Schutzwaldanteil am Gesamtwald sind die Herausforderungen angesichts Klima- und Gesellschaftswandel beträchtlich. Die touristische Nutzung der Landschaft nimmt zu, und aufgrund des stärkeren
Einflusses durch den Klimawandel fällt es den Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter immer schwerer, die Schutzleistungen zum Erhalt des Lebensraums aufrechtzuerhalten. Objektschutzwälder übernehmen konkret den Schutz von Gebäuden oder Infrastruktureinrichtungen. Mit der räumlich expliziten Darstellung dieser Waldflächen werden wichtige Informationen zur Bewältigung dieser Herausforderung für das Waldmanagement und die Raumplanung geliefert. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft beauftragte deshalb das BFW mit der Verbesserung der Erfassung der Schutzwaldkulisse für die forstliche Raumplanung. Modelliert wurden die Waldflächen für Österreich mit Objektschutz hinsichtlich Lawinen und Steinschlag auf Maßstabsebene einer Gefahrenhinweiskarte. Diese Arbeiten tragen maßgeblich zu einer effektiven Steuerung und nachhaltigen Entwicklung der Raumplanung bei. Was Luftbilder, Satellitenbilder und Co. für den Schutzwald leisten können, werden im zweiten Themenschwerpunkt der vorliegenden BFW-Praxisinformation aufgezeigt. Um die Schutzwirksamkeit von Österreichs Wald großflächig beurteilen zu können, wird der Einsatz von modernen Fernerkundungsmethoden immer bedeutsamer. Das BFW arbeitet intensiv daran, Strukturmerkmale aus hochauflösenden Fernerkundungsdaten wie Luftbildern oder Laserscanningmessungen abzuleiten. Damit wird eine weitere wichtige Grundlage für die Klassifizierung und Bewertung der (Objekt-)Schutzwirksamkeit des Waldes geschaffen. Das BFW möchte mit diesem Heft aufzeigen, wie wichtig ein vorausschauendes Schutzwaldmanagement ist und über neue Steuerungs- bzw. Entscheidungsgrundlagen informieren.