Im Rahmen des Forst- und Jagd-Dialogs haben die Spitzenvertreter der Jagd und der Forstwirtschaft gemeinsames Handeln auf Grundlage objektiver Daten vereinbart. Die Österreichische Waldinventur (ÖWI) und das Wildeinflussmonitoring (WEM) liefern Ergebnisse, die außer Streit stehen. Ihre Interpretation und die Vereinbarung adäquater Lösungsstrategien haben gemeinsam mit Augenmaß und Realitätsnähe auf allen Ebenen zu erfolgen. Die Wissenschaft hat hierbei und auch bei weiteren Methodenentwicklungen entsprechend Hilfestellung zu geben, so heißt es dazu in der 2012 unterzeichneten Mariazeller Erklärung . Das fachlich vom undesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) begleitete WEM liefert bereits seit dem Jahr 2004 österreichweit statistisch abgesicherte Daten über den Wildeinfluss auf die Waldverjüngung. Dieses Monitoringsystem wurde vom Bundesforschungszentrum für Wald in enger Abstimmung mit den Landesforstdiensten und im Konsens mit der Jägerschaft entwickelt. Das WEM beruht auf einer modernen, wissenschaftlich anerkannten Methode, die laufend evaluiert wird. Mit der heuer laufenden neuen Aufnahmeperiode werden entsprechende Adaptierungen vorgenommen, um die Aussagekraft noch weiter zu verbessern. Bei der Bewertung der Ergebnisse geht es nicht in erster Linie um Absolutwerte, sondern um die Darstellung von Entwicklungstrends auf Bezirksebene. Die vorliegenden Ergebnisse der letzten Erhebungsperiode 2013 - 2015 zeigen: . Generell weisen die Regionen mit vorwiegend Mischwäldern höheren Wildeinfluss auf als jene mit hauptsächlich Nadel- oder Buchenwäldern. Etwa in der Hälfte der Bezirke gibt es Verbesserungen, in mehr als einem Drittel der Bezirke ist der Wildeinfluss jedoch angestiegen. Nachhaltig wird sich die Situation aber erst verbessern, wenn der Wildeinfluss über mehrere Perioden deutlich sinkt anstatt zu schwanken. . Nimmt man die Höhenentwicklung von Tanne und Eiche stellvertretend für die Mischbaumarten als Indikator für die Auswirkungen des Wildeinflusses ergibt sich auch in der vierten WEM-Periode folgendes Bild: Tanne und Eiche kommen zwar in etwas über neun Zehntel der Bezirke vor, Tanne konnte sich aber in 70 %, Eiche in 90 % der Bezirke ihres Vorkommens nicht oder kaum über 1,3 m hinaus entwickeln. Neben natürlichen Kon kurrenzverhältnissen und waldbaulichen Behandlungen spielt dabei Verbiss eine wesentliche Rolle.