Die Einen fasziniert der Begriff Nachhaltigkeit, die Anderen lässt seine inflationäre Verwendung der letzten Jahre aufstöhnen. In Werbung, Politik, sogar in der Finanzbranche wird der Begriff täglich und in hoher Frequenz verwendet. Ist die Vielverwendung eine Verflachung oder Aushöhlung des Begriffs Nachhaltigkeit? Zeigt sich darin nicht vielmehr der Wunsch, Zukunft sorgfältig und achtsam vorzubereiten? Ist diese häufige Verwendung nicht auch Zeichen dafür, dass endlich ein Wort gefunden ist, das einen sprachlichen Ausweg aus den kurzen Halbwertszeiten von Konsum und herkömmlicher Politik aufzeigt? Seit mehr als 300 Jahren verfolgt die Forstwirtschaft erfolgreich das Prinzip der Nachhaltigkeit. Es ist nicht nur ein Wirtschaftsprinzip, sondern vielmehr ein ethischer Grundsatz, zu dem sich Waldbesitzer und Forstleute bekennen.Die Broschüre will den »grünen Faden« im Denken der Menschen zeigen. Sie stellt dar, wie aus Krisen Lösungen entstanden sind, die uns helfen können, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. In fast allen Bereichen des Denkens, Lebens und Wirtschaftens wird Nachhaltigkeit verwendet. Denn Nachhaltigkeit steht für Hoffnung und tragfähige Lösungswege. Die Broschüre taucht ein in die Ideen und die Begriffsgeschichte der Nachhaltigkeit. Sie erzählt, wie sich Vorsorgedenken über Generationen nach und nach formte, artikulierte und dann zu einem Begriff verdichtete. Es wird dargestellt, »wie ein Wort kühne Träume und Hoffnungen aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte speicherte und zu einer Zukunftsvision bündelte«, wie Ulrich Grober es formulierte. Dabei wird vom langsamen Wachstum der Idee, aber auch von den Irrwegen berichtet. Wer mitreden will über Nachhaltigkeit, sollte diese Broschüre lesen. Nachhaltigkeit trifft den Nerv; Steinzeit: mit einer Hand voll Korn fing alles an, In uralten Quellen: schon in der Antike ist die Idee der Nachhaltigkeit greifbar, Frühes Mittelalter: Not macht erfinderisch – Die Waldnutzung wird genau geregelt; Spätmittelalter: Ein Nürnberger Ratsherr macht eine entscheidende Entdeckung; Die Neuzeit (16. Jahrhundert) Mit Wissen und Regeln die Ressourcenengpässe meistern, 17. Und 18. Jahrhundert: Jagd und Luxusgüter belasten den Wald, Der „Erfinder“ der Nachhaltigkeit: Hans Carl von Carlowitz; Nachhaltigkeit: Die Macht des Wortes; Vertiefung und Lehre: Die forstlichen Aufklärer und Klassiker, Säkularisation und Purifikation: Neue Besitzer, neue Verantwortung, Industrialisierung: Steinkohle ersetzt Waldenergie, Die Bodenreinertragslehre: Irrweg der Forstwirtschaft; Die Gegenbewegung: Die naturnahe Forstwirtschaft, Ursprung des Umweltbewusstseins: Heimat- und Naturschutz-Bewegungen, Forstwirtschaft heute: Nah am Menschen, nah an der Natur, Grenzen des Wachstums: Wurzeln der Umweltbewegung um 1970; Zeitwende: Die neue Weltformel von Rio 1992; Die „unnachhaltige“ Welt: Herausforderungen einer modernen Gesellschaft, Globale Lösungen: Die vielen Wege zur Nachhaltigkeit; Lösungen angehen: Nachhaltiges Deutschland, Zukunft gestalten: Die große Transformation, Hotspots des Lebens: Wälder weltweit wertschätzen, Zukunft entsteht aus Krise: Die Krise als Cahnce, Gemeinsames ethisches Prinzip: Nachhaltigkeit als globale Leitkultur, Nachwort