Standardsignatur
Titel
Gebaut für den Widerstand: Wie Fichten sich gegen Borkenkäfer verteidigen
Verfasser
Seiten
9-16
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Digitales Dokument
Datensatznummer
200212856
Quelle
Abstract
Mit der Zunahme von Borkenkäferausbrüchen in ganz Europa, insbesondere mit Auswirkungen auf die Fichte (Picea abies (L.) H. Karst.), wächst der Bedarf an einem besseren Verständnis der natürlichen Abwehrstrategien dieser Baumart. Angesichts der ökologischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Fichte ist die Erforschung ihrer Abwehrmechanismen gegenüber dem Buchdrucker (Ips typographus (L.)) zu einem zentralen Thema in der forstwissenschaftlichen Forschung und im Management geworden. Im Verlauf der Evolution, in der beide Arten seit dem letzten glazialen Maximum in Europa koexistieren, haben sich gegensätzliche Strategien entwickelt: Die
Käfer versuchen, die Baumabwehr zu überwinden, während die Fichte Mechanismen zur Abwehr der Besiedlung ausgebildet hat. Infolgedessen hat die Fichte eine Vielzahl konstitutiver und induzierbarer Abwehrmechanismen entwickelt, darunter physikalische Barrieren, chemische Abwehrstoffe und eine komplexe molekulare Reaktion, die mehrere Signal- und Stoffwechselwege koordiniert. In diesem Übersichtsartikel beleuchten wir, wie die Fichte ihre
Abwehrmechanismen sowohl lokal als auch systemisch aktiviert und stellen aktuelle Erkenntnisse über ihre physikalischen und molekularen Resistenzstrategien vor. Ein vertieftes Verständnis dieser natürlichen Mechanismen liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie Wälder angesichts des zunehmenden Borkenkäferdrucks und sich verändernder Umweltbedingungen besser geschützt werden können.
Schlüsselworte: Gemeine Fichte, Ips typographus, konstitutive Abwehr, induzierbare Abwehr, Rinde, Harz, Terpenoide, Phenole