- Standardsignatur8630
- TitelPotenziale und Wirkungen künstlich angelegter Baummikrohabitate
- Verfasser
- Seiten236-249
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200211985
- Quelle
- AbstractBaummikrohabitate (BMH) sind biodiversitätsfördernde Strukturelemente an Einzelbäumen und haben eine wichtige Funktion für den Artenschutz. Zu den BMH zählen bspw. Specht- und Faulhöhlen, Kronentotholz und epiphytischer Bewuchs. Durch technisierte und ertragsorientierte Waldbewirtschaftungsformen liegen Quantität und Qualität von BMH in Wäldern in der Regel deutlich unter dem natürlichen Potenzial. Die natürliche Entstehung und Entwicklung von BMH dauert oft Jahrzehnte und unterliegt zufälligen Einwirkungen. Um dennoch BMH in größerer Anzahl und unabhängig von natürlichen Wirkungsgefügen und Zeiträumen bereitzustellen, können BMH künstlich erzeugt oder ihre Entwicklung kann durch technische Maßnahmen beschleunigt werden. Die häufigsten und bekanntesten künstlichen BMH sind Nistkästen für diverse Vogelarten sowie Fledermausquartiere. Weit weniger gängig sind die künstliche Schaffung von Kronentotholz und Stammhöhlungen oder das Bereitstellen komplexer Habitatimitate für totholznutzende Gliederfüßer (Arthropoden). Seltenere Zielarten künstlicher BMH sind auch andere Säugetiere wie Bilche (Gliridae), verschiedene Pilzarten und Flechten. Inwiefern künstlich geschaffene BMH ihre natürlichen Vorbilder erfolgreich imitieren können, ist bislang nicht abschließend bekannt, auch wenn die Zielarten der für diesen Beitrag untersuchten Literatur überproportional häufig gefährdete bzw. seltene Arten umfassen. Der teilweise geringe Kenntnisstand zu den künstlichen BMH ist ein beschränkender Faktor bei deren Anlage und Standortwahl. Insbesondere fehlen präzise Anleitungen für deren Schaffung oder Initiierung. Die vorliegende Literaturstudie trägt die vorhandenen wissenschaftlichen Kenntnisse zur Anlage und Wirksamkeit künstlicher und künstlich initiierter BMH im Wald zusammen.
Schlüsselwörter: Baummikrohabitat – künstliches Habitat – Strukturvielfalt – Habitatbaum – Veteranisierung – Artenschutz
Tree-related microhabitats (TreMs) are biodiversity-relevant structural elements on individual trees and important components of species conservation. TreMs include, for example, woodpecker cavities, rot holes, crown deadwood and epiphytic vegetation. Due to simple yield-oriented forms of forest management, the quantity and quality of TreMs in forests is generally significantly below the natural potential. Natural emergence and development of TreMs often takes decades and is ultimately subject to random influences. In order to provide TreMs in large numbers and in a manner independent of natural patterns of action and time periods, TreMs can be initiated or created through technical measures. The most common and best-known artificial TreMs are nesting boxes for various bird species and bat roosts. Far less common are the artificial creation of crown deadwood and trunk cavities or the provision of complex habitat imitations for arthropods. Less common target species of artificial TreMs are other mammals such as dormice (Gliridae), various species of fungi and lichens. The extent to which these artificially created TreMs can successfully imitate their natural counterpart is not yet fully understood, although the target species in the literature examined disproportionately often include endangered or rare species. The sometimes low level of knowledge is a limiting factor in the creation of artificial TreMs. In particular, there is a lack of precise instructions for their creation or initiation. This desk review collates the available scientific knowledge on the creation and effectiveness of artificial and artificially initiated TreMs in forests.
Keywords: Tree-related microhabitat − Artificial habitat − Structural diversity – Habitat tree – Veteranisation − Species conservation
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