Wer darf über die Motorsägendaten in der Forstwirtschaft 4.0 verfügen?

99-127

Artikel aus einer Zeitschrift

200211884

Nach geltendem Recht (de lege lata) besitzen weder Motorsägenführer noch Motorsägeneigentümer noch Motorsägenhersteller eine Verfügungsbefugnis an den Motorsägendaten im Sinner eines Ausschließlichkeits-, Verwertungs- oder Nutzungsrechts. Eine solche Datenverfügungsbefugnis ergibt sich nicht aus den gesetzlichen Regelungen zum Datenschutzrecht, Sachenrecht, Deliktsrecht, Urheberrecht oder Wettbewerbsrecht. Obwohl auch das Vertragsrecht keine Verfügungsbefugnis an den Motorsägendaten schaffen kann, erscheint auf Basis der geltenden Rechtslage das Vertragsrecht aber jedenfalls eine erste praktikable Möglichkeit für die (betriebs-) wirtschaftliche Verwertung personenbezogener Daten bereitszustellen.
Schlagwörter: Digitalisierung, Industrie 4.0, Forst 4.0, Wald und Holz 4.0, Big Data, Datenerhebung, motormanuelle Holzernte, Motorsäge, Dateneigentum
Digitalization and data networking have now become a dominant topic in forestry. Terms such as „Forest and Wood 4.0“ or „Forest 4.0“ have become established. The whole matter can also be discussed under the umbrella term „Big Data“. In secondary or technical production, sensor-based recorded operational data of forestry work systems are transmitted to users, owners and/or clients as users, as well as to authorized dealers, service agencies and manufacturers. Examples of this in the field of motor-manual timber harvesting are the product lines „Stihl connected“ and „Husqvarna Fleet Services“.
Keywords: Digitalization; industry 4.0; forestry 4.0; forestry and timber 4.0; Big Data; data collection; motor-manual
timber harvesting; chainsaw; data ownership.