- Standardsignatur14217
- TitelErfolgreiche Reptilienerfassungen: Warten auf Sommerregen und andere Hinweise
- Verfasser
- Seiten24-31
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200211617
- Quelle
- AbstractReptilien sind gut nachweisbar, wenn trockenes Gras schon warm, die angrenzende grüne Vegetation aber noch etwas kühler und feucht oder nass ist. Im Frühjahr tritt dies vor allem bei freundlichem Wetter ein, später im Jahr meist bei Aktivitätsbeginn und im Sommer vor allem nach Regen. Bei höheren Temperaturen und Trockenheit sind heimische Reptilien oft kaum zu finden. Die Kenntnis von arttypischen Aktivitätsmustern und Mikrohabitaten hilft beim Auffinden enorm, wir geben entsprechende Hinweise für Kreuzotter, Schlingnatter und Zauneidechse. Hingegen wird in den Leistungsbeschreibungen für faunistische Untersuchungen an (Fern-) Straßen für Reptilien unter anderem „kein Niederschlag, 22–30 °C“ vorgegeben (Methodenblatt R1 in Albrecht et al. 2014). Unter solchen Bedingungen sind sie oft schlecht bis gar nicht nachweisbar. Auch die in vielen Verfahren angewendeten Hinweise zum FFH-Monitoring (BfN & BLAK 2017) machen teilweise in der Praxis ungünstige Vorgaben. Problematisch sind dort insbesondere Bewertungen und nicht genannte Gefährdungen. Beide Handreichungen haben großen Einfluss auf die Erfassung und den Schutz von Reptilien, die FFH-Vorgaben werden von den Bundesländern oft direkt übernommen. Überarbeitungen entsprechender Leitfäden im Einklang mit der Biologie der jeweiligen Arten halten wir für dringend notwendig. Wir empfehlen dabei ausdrücklich, auf starre Vorgaben zu verzichten. Es sollte möglich sein, vor Ort je nach Saison, Witterungsverlauf und zu untersuchenden Arten vergleichbare Aktivitätszeiträume und dann bestmögliche Bedingungen zu wählen.
Reptiles can be relatively easily spotted basking on warm vegetation, such as old/dead grasses, where the adjacent green vegetation is still cool and damp or wet. In early spring these conditions typically occur on fine weather days; later in the year they are more likely during early mornings and in the summer months they occur in particular after rain. At higher temperatures in dry conditions it is much harder or even impossible to find reptiles. Knowledge of typical activity patterns and microhabitats for different species helps enormously in finding them; we provide information for adders, smooth snakes, and sand lizards. In contrast, the survey guidelines of the Federal Highway Research Institute state “22–30 °C, no rain”. Some of the German Natura 2000 monitoring guidelines also give unfavourable procedures in practice. This is particularly problematic for some habitat assessments, additionally typical threats are not mentioned. Both guidelines are widely used in many German projects, and may have a significant impact on both the collection of records and subsequent protection of reptiles. Therefore, it is imperative to revise the guidelines in accordance with the biology of the respective species. In general, overly rigid guidelines are inappropriate for reptiles. Instead, surveyors should be free to choose optimal conditions for surveying different regions depending on the weather, season, and the target species.
- Schlagwörter
Hierarchie-Browser