- Standardsignatur14217
- TitelBlütenbesuchende Insekten und Saatgutproduktion
- Verfasser
- Seiten24-33
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200211565
- Quelle
- AbstractDer Rückgang bestäubender Insekten verlangt nach einem schnellen Handeln. Als eine weit verbreitete Naturschutzmaßnahme gilt die Anlage von Wildblumenwiesen und mehrjährigen Wildpflanzen-Blühstreifen. Dazu sollte grundsätzlich hochwertiges autochthones Wildpflanzensaatgut verwendet werden, das aus einer regionalen Herkunft stammt und somit die Anforderungen zum Erhalt der genetischen Vielfalt erfüllt. Zur Saatgutproduktion werden Wildpflanzen auf landwirtschaftlichen Feldern nach Arten getrennt angebaut. Mit der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob solche Felder eine wichtige Rolle für die Blütenbesucher spielen. Dazu wurden auf 13 Wildpflanzenanbauflächen und fünf Vergleichsflächen in jeweils vier Plots die blütenanfliegenden Insekten (Honigbienen, Schwebfliegen, Wildbienen einschließlich Hummeln) während einer festgelegten Zeit gezählt sowie alle Tagfalter innerhalb eines festgelegten Transekts beobachtet. Zusätzlich wurde die umgebende Landschaft kartiert. Die Ergebnisse zeigen, dass auf den Feldern der autochthonen Wildpflanzen eine signifikant höhere Individuenzahl von Blütenbesuchern vorkam als auf den Vergleichsflächen mit Kulturarten und dass Felder mit direkt angrenzendem Wald signifikant mehr Blütenbesucher beherbergten. Während auf den Vergleichsflächen vor allem Honigbienen und Hummeln festgestellt wurden, traten auf den Wildpflanzenfeldern vorzugsweise Wildbienen, Schwebfliegen und Tagfalter auf. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anbaufelder von einheimischen Wildpflanzen für Bestäuberinsekten sehr attraktiv sind und diese somit einen wertvollen Beitrag gegen den Insektenschwund und zur direkten Biodiversitätsförderung leisten können.
The decline in pollinating insects calls for swift action. A widely-used nature conservation measure is the creation of wildflower meadows and perennial wildflower strips. Ideally, high-quality native wild plant seeds should be used that come from regional sources and thus meet the requirements for preserving genetic diversity. For seed production, wild plants are cultivated in fields separated by species. Here, we studied whether such fields play an important role for pollinators. For this purpose, the insects approaching flowers were counted via area-time counts in 13 wild plant fields and five control sites with four plots each and all butterflies were observed along a transect. In addition, the surrounding landscape was mapped. We found a significantly higher number of flower visitors (honeybees, hoverflies, wild bees including bumblebees) in the native wild plant fields than in the control plots with cultivated species and that fields with adjoining forests hosted significantly more flower visitors. While the control plots mainly hosted honeybees and bumblebees, wild bees, hoverflies and butterflies dominated in the wild plant fields. Our study shows that native wild plant fields are very attractive for pollinating insects and thus make a valuable contribution to combating insect decline and directly promoting biodiversity.
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