- Standardsignatur14217
- TitelEine Analyse der Ökosystemleistung „Treibhausgasbindung“ in Deutschland
- Verfasser
- Seiten24-33
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200211468
- Quelle
- AbstractDie Auswirkungen des Klimawandels werden immer spürbarer. Es kommt darauf an, die Freisetzung von Treibhausgasen zu reduzieren. Wichtige Strategien sind der Erhalt natürlicher Kohlenstoffsenken und eine angepasste Landnutzung, die anstelle von Treibhausgasemissionen eine verstärkte Einbindung von Kohlenstoff ermöglicht. Böden sind die größten Kohlenstoffspeicher in den Ökosystemen Deutschlands. Aber auch die Biomasse enthält beträchtliche Mengen an Kohlenstoff. Um den gebundenen Kohlenstoff aufzuzeigen, stellen wir hier den Ökosystem-Zustandsindikator „Kohlenstoffvorrat“ vor. Lebende Pflanzen binden während des Wachstums atmosphärischen Kohlenstoff in ihre Biomasse ein, wovon Teile im Ökosystem verbleiben. Um jährliche Einbindungen beziehungsweise Emissionen von Landnutzungen sowie ihren Änderungen abzuschätzen, wurde der Ökosystemleistungs-Indikator „Treibhausgasbindung“ entwickelt. Dieser Indikator wird in hoher Auflösung bundesweit berechnet und kartiert, um Hotspots des Kohlenstoffflusses zu identifizieren. Die Ökosysteme in Deutschland enthalten 4,6 Mrd. t Kohlenstoff. Die größten Vorräte befinden sich in Bayern (0,9 Mrd. t C) sowie in Niedersachsen (0,3 Mrd. t C). Jährlich entziehen die deutschen Ökosysteme der Atmosphäre 28,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Diese Zahl ergibt sich aus der Differenz von 69 Mio. t Einbindung (zumeist in den Wäldern) und 33 Mio. t Emission (unter anderem aus Agrarflächen). Sowohl die CO2-Einbindung als auch die Vermeidung von Emissionen können dazu beitragen, die nationale Klimagasbilanz zu verbessern.
The effects of climate change are becoming increasingly noticeable. It is essential to reduce the release of greenhouse gases. Important strategies are the preservation of natural carbon sinks and an adapted land use that enables increased carbon sequestration and reduced greenhouse gas emissions. Soils are the largest carbon reservoirs in Germany's ecosystems. However, biomass also contains considerable amounts of carbon. In order to show the carbon sequestered, we present the ecosystem status indicator “carbon stock“ here. Living plants store atmospheric carbon in their biomass when they grow, some of which remains in the ecosystem. The ecosystem service indicator “greenhouse gas sequestration“ was developed to estimate annual sequestration and emissions from land use and their changes. This indicator is calculated and mapped nationwide to identify hotspots of carbon flows from or to ecosystems. Germany’s ecosystems contain 4.6 billion tons of carbon. The largest stocks are in Bavaria (0.9 bill. t C) and in Lower Saxony (0.3 bill t C). Every year, German ecosystems sequester 28.9 million t CO2-equivalents. This figure is the difference between 69 million tons of sequestration (mostly in forests) and 33 million tons of emission (among others, from agricultural land). Both CO2 sequestration and avoided emission can contribute to improving the national climate gas balance.
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