- Standardsignatur14217
- TitelBotanischer Naturschutz : Strategie zum Erhalt gefährdeter Pflanzenarten in den Kreisen Hochsauerland und Soest
- Verfasser
- Seiten14-23
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200211467
- Quelle
- AbstractDer botanische Naturschutz hat im Gegensatz zur Entomologie und Ornithologie einen enormen Nachholbedarf im Hinblick auf Zeitreihen von Populationsentwicklungen von Pflanzenarten und daraus abgeleiteten Aktionsplänen. Um diesen Missstand zu beheben und gleichzeitig neben den bundes- und landesweit bedeutsamen Verantwortungsarten eine übertragbare Handlungsanleitung zum Erhalt regional bedeutsamer Arten zu erarbeiten, führen die Biologischen Stationen im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest (NRW) ein sechsjähriges Modellprojekt (2018–2024) durch. Um einen effektiven Schutz von Arten zu gewährleisten, muss dieser auf der regionalen Ebene beginnen. Auf der Grundlage von kreisweiten Bestandserfassungen, umfassender Literaturrecherche sowie Expertenbefragungen wurde daher eine priorisierte Liste regional bedeutsamer Arten erarbeitet. Neben der Geländearbeit (Kontrolle der Vorkommen mit Erfassung der Populationsgrößen und Gefährdungsursachen) wurden auch Erhaltungsmaßnahmen entwickelt und priorisiert. Der Erhalt noch bestehender Vorkommen hat immer Priorität gegenüber einer Wiederansiedlung. Hierfür und für Stützungspflanzungen muss genetisches Material aus geeigneten regionalen Populationen Verwendung finden. Um die Arbeit zu verstetigen, ist ein artspezifisches Monitoring auf der Grundlage einer GIS-gestützten Datenhaltung notwendig. Ein vergleichbares Projekt ist in Deutschland bisher nicht bekannt geworden. Das vorliegende Lösungskonzept wird anhand von Umsetzungsbeispielen für einige ausgewählte Pflanzenarten verdeutlicht und kann auf andere Regionen übertragen werden.
Botanical nature conservation has an enormous backlog demand with regard to available time series of population developments of plant species and action plans derived from them. In order to remedy this deficiency and, at the same time, to develop a transferable action plan for the conservation of regionally significant species, the Biological Stations in Hochsauerlandkreis and Kreis Soest (NRW) are carrying out a six-year model project (2018-2024). To ensure effective protection of species, it not only includes species that were nationally and statewide identified as significantly responsible species, but also conserves species that are regionally relevant. Therefore, a prioritized list of regionally important species was compiled on the basis of district-wide inventories, comprehensive literature research, as well as expert surveys. In addition to field work (monitoring of occurrences with recording of population sizes and causes of endangerment), conservation measures were developed and prioritized. Preserving existing occurrences is always prior to reintroduction. For this purpose and for support plantings, genetic material from suitable regional populations must be used. In order to perpetuate the work, species-specific monitoring based on GIS-supported data management is necessary. A comparable project has not yet been reported in Germany. The present solution concept is illustrated by implementation examples for some selected plant species and can be transferred to other regions..
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