- Standardsignatur4223
- TitelBreitschulterbock entdeckt
- Seiten7
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200211124
- Quelle
- AbstractIn Bayern wurde vor Kurzem ein vom Aussterben bedrohter Bockkäfer gefunden. Der Breitschulterbock (Akimerus scharfferi) bevorzugt lichte Waldstrukturen, in denen absterbende Bäume stehen.
In diesen Lebensräumen wurde der 15–24 mm große Käfer mit breiten Schultern seit 2019 mehrfach entdeckt. Zuletzt in Mittelfranken von Julia Landgrebe und Hannes Lemme, Abteilung Waldschutz der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), und Reinhard Pimmer, Revierförster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim. Gerade im Juni und Juli sind die Käfer – wenn auch selten – zu finden, dann umfliegen sie die Kronen ihrer Brutbäume. Die Larvenentwicklung ist von unterirdisch vorkommendem Totholz abhängig. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, denen der Bockkäfer vor Kurzem regelrecht in die Arme flog, freuen sich über den seltenen Fund, befürchten jedoch auch, dass die spezifischen Ansprüche des Käfers an seinen Lebensraum sein Überleben gefährden könnten. Denn vermutlich kann er sich ausschließlich unter den beschriebenen Bedingungen an Eichen entwickeln – gegebenenfalls könnte er auch Hainbuchen, Rotbuchen, Linden oder Ulmen als Lebensraum nutzen. Sterben Bäume massenhaft über kürzeste Zeit infolge des Klimawandels ab, sei damit auch der Lebensraum des Breitschulterbocks bedroht.
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